Drittliga-Auftakt: Mit berührenden Worten wendet sich Niederlechner an die trauernde Familie Ulreich | ABC-Z

Gleich im ersten Spiel erzielt Rückkehrer Florian Niederlechner am Freitagabend ein Tor für 1860 München. Den Treffer zum Auftakt der dritten Liga widmet der Stürmer anschließend emotional einem Spieler des ungeliebten Rivalen.
Von 2002 bis 2006 hatte er für 1860 München gespielt, ehe als 16-Jähriger den Klub verließ und Karriere machte. Im Sommer kehrte Florian Niederlechner zurück. Der Stürmer kam ablösefrei von Hertha BSC.
Am Freitagabend feierte der inzwischen 34-Jährige sein Pflichtspieldebüt für die Münchner. Dabei sorgte er nicht ob seines Treffers zum Endstand von 1:1 bei Rot-Weiss Essen für Aufsehen, sondern viel mehr mit einer emotionalen Geste im Anschluss an die Drittliga-Partie. Denn Niederlechner widmete sein Tor der Familie von Bayern-Torhüter Sven Ulreich.
„Ich habe mich heute so stark bemüht, dass ich ein Tor mache für die Familie. Weil ich da heute in der Früh schon ein paar Tränen verdrückt habe. Das ist ein unglaublicher Schicksalsschlag und es tut mir total leid für die Familie“, sagte er nach dem Spiel MagentaSport.
Bundesliga-Keeper Ulreich hatte am Freitagvormittag in einem Post auf Instagram bekanntgegeben, dass sein Sohn Len „vor wenigen Wochen nach langer, schwerer Krankheit“ gestorben war.
„Löwe durch und durch, aber heute früh habe ich schon eine Nachricht gekriegt, wie alle in Deutschland mit Sven Ulreich sind. Die Familie Niederlechner und die Familie Ulreich kennen sich sehr gut und unsere Kinder haben miteinander gespielt“, ergänzte Niederlechner, der Vater von zwei Söhnen ist.
Er sei sehr froh, fuhr Niederlechner fort, dass ihm ein Tor gelungen sei. „Das ist für die Familie Ulreich. Das ist so eine coole Familie. Alle Gedanken zur Familie und ich drücke die Daumen, dass es bald wieder in die bessere Richtung geht.“
In der Partie in Essen war 1860 München am Freitagabend früh in Rückstand geraten. José-Enrique Rios Alonso hatte eine abgefälschte Flanke in der 6. Minute eingeköpft – Florian Niederlechner traf schließlich in der 68. Minute.
dpa/LaGa