Meisterschaft des FC Bayern München: Jubel auf Leopoldstraße – Kritik an Kosten für Meister-Feier – München | ABC-Z

Mia san wieder Meister: Mit einem Marsch über die Leopoldstraße haben Fans des FC Bayern München die 34. Meisterschaft ihrer Mannschaft gefeiert. Der 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach am Samstagabend war dabei eigentlich nur der Begleitrahmen für zwei aus Münchner Sicht viel wichtigere Dinge: dass die Meisterschale nach einem Jahr in Leverkusen wieder zurück in der Stadt ist – und dass Thomas Müller nach 25 Jahren den Verein verlassen wird.
Ganz so feucht-fröhlich und ekstatisch wie im Stadion wurde es auf der Leopoldstraße gleichwohl nicht, wo insbesondere Thomas Müller bei seiner letzten Weißbierdusche aufdrehte und nicht nur sich wie hier von Konrad Laimer in Bier baden ließ…

… sondern das Gleiche auch mit seinen Mitspielern, etwa mit Joshua Kimmich, anstellte…


… und sich noch mal durch Konfetti slidend von den Fans feiern ließ.

Müller, dieser „Ur-Bayer“, der den Verein verkörpert wie derzeit wohl kein Zweiter, war auch bei den Feierlichkeiten auf der Leopoldstraße präsent – wenn auch nur im Foto und mit seinem Trikot. Die Fans wissen, welchen großen Anteil an den Erfolgen der vergangenen 25 Jahre der 35-Jährige hat.

Am kommenden Sonntag lädt die Stadt die Bayern zur Meisterfeier ins Rathaus. Um 13.30 Uhr will Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) die Teams im Großen Sitzungssaal empfangen, anschließend präsentieren sich die Teams auf dem Rathausbalkon. Auf dem Marienplatz werden dann wieder viele Tausend Fans erwartet.
Derweil hebt im Rathaus die Linkspartei das Fest auf eine politische Ebene und fordert: „Keine städtischen Mittel für Meisterfeiern der Fußballmillionäre des FC Bayern München“: Sie kritisiert, dass die Stadt einerseits enorm sparen müsse, andererseits zur Bayern-Feier lade und mehrere Hunderttausend Euro ausgebe. 2019 kostete sie die Stadt nach eigenen Angaben gut 400 000 Euro, inzwischen dürfen die Kosten höher liegen, vermutet die Linksfraktion.
Sie fordert, dass die Bayern ihre Meisterfeier selbst zahlen sollen. „Die Kasse des FC Bayern ist prall gefüllt – die der Stadt nicht“, stellt Stadtrat Thomas Lechner fest, und seine Kollegin Brigitte Wolf ergänzt: „Wir können uns diese Prestigeevents schlicht nicht mehr leisten.“
Mit wie vielen Gästen und welchen Kosten rechnet die Stadt in diesem Jahr? Wofür fallen sie an? Auf solche und weitere Fragen der SZ reagiert das Rathaus zunächst mit einem sehr knappen schriftlichen Statement von OB Reiter, der Mitglied im Verwaltungsbeirat des Vereins ist: „Die Meisterfeier wird wie in den vergangenen Jahren durchgeführt. Die Kosten entstehen im Wesentlichen für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen.“ Die Kritik der Linken kommentiere er nicht. Auf Nachfrage der SZ teilt ein Rathaus-Sprecher mit, dass auch für Veranstaltungstechnik und Catering Kosten anfielen, nennt aber weder den kalkulierten Rahmen noch die Zahl der Gäste.
2016 hatte Reiter, auf Anfrage der Grünen, mitgeteilt, dass „aus Gründen der Vertraulichkeit und zum Schutz des Wettbewerbs“ keine Details zu den Kosten genannt würden, weil sonst künftige Ausschreibungen „negativ beeinflusst werden könnten“. Wegen der 2016 kurzfristig anberaumten Feier des Doubles sei das Fest teurer als üblich gewesen, weshalb der FC Bayern ausnahmsweise die Hälfte übernommen habe. 2021 begründete Reiter auf Fragen der Linken die Einladung an die Bayern damit, dass die Stadt erfolgreiche Sportler ehren wolle.