Dorfen: Einzigartige Keramiktrompete aus dem 18. Jahrhundert – Erding | ABC-Z

Bei archäologischen Grabungen in Dorfen ist 2022 eine mehr als 200 Jahre alte Keramiktrompete gefunden worden. Die in acht Einzelteile zerbrochene Trompete wurde im Landesamt für Denkmalpflege restauriert und jetzt zum ersten Mal präsentiert. Das filigrane Instrument aus zerbrechlichem Material ist nahezu vollständig erhalten. Nur das Mundstück und ein Teil des Schallbechers fehlen. Bemerkenswert ist die silbern glänzende Glasur, die das Instrument an einigen Stellen umgibt.
Mit großem handwerklichem Geschick wurde das gewundene Tonrohr vermutlich mit Hilfe einer ringförmigen Schablone gepresst, teilt das Denkmalamt mit, während der tönerne Schallbecher auf der Drehscheibe entstanden ist. Zwei senkrechte Stege zwischen den Rohrbögen sorgen für zusätzliche Stabilität. Durch seine Bauweise erinnert das knapp 44 Zentimeter lange Instrument an die Form metallener Trompeten. Doch die Dorfener Trompete ist eine sogenannte Naturtrompete, ein Instrument ohne Ventile oder Klappen.
„Die Trompete wurde in einem Abschnitt des Stadtgrabens gefunden, unweit eines der Dorfener Stadttore“, sagt Archäologin Ramona Baumgartner, die die Ausgrabung geleitet und die Trompete wissenschaftlich untersucht hat: „Es ist denkbar, dass die Trompete dort als Signalinstrument zum Einsatz kam, um die Bevölkerung vor Feuer oder anderen Gefahren zu warnen.“
Anhand von Begleitfunden kann die Trompete zeitlich in das späte 18. oder frühe 19. Jahrhundert eingeordnet werden. Die Dorfener Trompete ragt aus allen bislang gefundenen Keramiktrompeten hervor, heißt es weiter: Ihre Bauweise und Glasur machen sie zu einem bislang einzigartigen Exemplar.





















