Frauen-EM: Italiens Matchwinnerin Cristiana Girelli fühlt sich wie im Traum | ABC-Z

Cristiana Girelli schießt Italien gegen Norwegen mit zwei Toren zum Sieg. Anschließend schwärmt die Kapitänin von ihrem Team – und von der Vorlage zum entscheidenden Treffer in der letzten Spielminute.

Als im EM-Viertelfinale zwischen Italien und Norwegen alles nach einer Verlängerung aussah, schlug sie zu: Cristiana Girelli stahl sich in der 90. Minute am langen Pfosten davon, während ihre Kollegin Sofia Cantore zur Hereingabe ansetzte. “Als ich gesehen habe, dass sie flanken wollte, habe ich die Hand gehoben”, beschrieb Girelli die entscheidenden Sekunden im Viertelfinale. “Ich wusste, wohin sie den Ball bringen würde und musste ihn nur reinmachen.”

Und sie hat ihn reingemacht. 2:1, riesiger Jubel und das Ticket für das Halbfinale für Italien. Dabei hatte Girelli auch schon in der 50. Minute die zwischenzeitliche Führung für die Italienerinnen besorgt, die alles reinwarfen und die Qualität der Norwegerinnen erfolgreich in Schach hielten. “Wir haben gelitten, aber wir haben bis zum Ende gekämpft”, so Girelli.

Italien schreibt bei der EM 2025 Geschichte

In der Gruppenphase habe das Team noch nicht so gespielt, wie es eigentlich könne, sagte die Kapitänin. “Vielleicht, weil wir Druck gespürt haben, sie zu überstehen.” Das gelang als Gruppenzweiter hinter Spanien, mit Norwegen hat man nun einen der Mitfavoriten aus dem Turnier befördert.

Man habe Historisches erreicht, sagte die mit 35 Jahren älteste Spielerin im italienischen Kader. Für ihr Land ist es der erste Einzug in ein EM-Halbfinale in diesem Jahrtausend. 1997 war Italien Vize-Europameister geworden – damals hatten allerdings nur acht Mannschaften am Turnier teilgenommen.

Girelli und Co. im Halbfinale gegen Schweden oder England

Dieses Mal hatte Girelli vor der Reise in die Schweiz so eine Ahnung. “Ehrlich gesagt hat es sich besonders angefühlt. Ich habe in den Augen meiner Kolleginnen ein besonderes Leuchten gesehen.” Dieses Leuchten ist nach dem Sieg gegen Norwegen und dem damit verbundenen Weiterkommen ins Halbfinale noch stärker geworden – vor allem bei der Matchwinnerin vom Mittwoch. “Es ist ein Traum, der wahr wird. Es ist etwas Besonderes”, schwärmte Girelli.

Und der Traum ist für die 35-Jährige und ihre Kolleginnen noch nicht vorbei: Am kommenden Dienstag (22.07.2025) wartet um 21 Uhr im Halbfinale das siegreiche Team der Viertelfinal-Partie Schweden gegen England (Donnerstag, ab 20.15 Uhr im Ersten und im Livestream). Das erste der beiden Semifinals findet übrigens wieder in Genf statt – vielleicht geht Girellis Traum ja noch weiter. Es sei, so die 35-Jährige, jedenfalls “schön zu wissen, dass wir hier das Halbfinale spielen werden”.