Doping: Deutscher Schwimm-Verband kritisiert “Enhanced Games” | ABC-Z

Nach der Veröffentlichung weiterer Details zu den sogenannten Enhanced Games hat der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) Kritik an der umstrittenen Veranstaltung geäußert. “Das sind perverse Menschenversuche von Tech-Bros, die nach dem ewigen Leben streben”, sagte der DSV-Vorstandsvorsitzende Jan Pommer.
“Die Werte eines sauberen und fairen Sports, für die wir als Verband stehen, mit unseren Athlet*innen im Mittelpunkt, werden bei den Enhanced Games mit den Füßen getreten”, sagte Pommer. Der DSV schrieb von einem “fragwürdigen, gleichwohl öffentlichkeitswirksamen Konzept, bei dem es vor allem um viel Geld geht”.
Die Spiele werden in Las Vegas im kommenden Jahr (21. bis 24. Mai 2026) erstmals ausgetragen. Bei der Premiere sollen Wettkämpfe im Schwimmen, in der Leichtathletik und im Gewichtheben stattfinden. Dabei dürfen gedopte Sportlerinnen und Sportler gegeneinander antreten – unter “medizinischer Aufsicht”, wie die Organisatoren hervorheben.
Eine Million US-Dollar für einen Weltrekord
Pro Veranstaltung werden bei den “Enhanced Games” Prämien in Höhe von 500.000 US-Dollar ausgeschüttet. Bei einem Weltrekord im 100-Meter-Sprint oder über 50 Meter im Schwimmen winkt ein Bonus von einer Million US-Dollar. Die Idee stammt von Aron D’Souza, einem australischen Techunternehmer. Unterstützt wird das Format unter anderem von Donald Trump Jr., dem ältesten Sohn des US-Präsidenten Donald Trump, und dem Milliardär und PayPal-Gründer Peter Thiel.
Auch international regt sich Kritik. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) sprach von einem “gefährlichen und unverantwortlichen” Konzept. Travis Tygart, der Leiter der US-amerikanischen Anti-Doping-Agentur (USADA), bezeichnete die Veranstaltung als “gefährliche Clownshow, die den Profit über das Prinzip stellt”. Der wissenschaftliche Leiter der USADA, Matt Fedoruk, betonte, dass viele Substanzen verboten worden seien, weil sie sich als gefährlich erwiesen hätten.