Donald Trump stiftet im Zollkrieg mit China weiter Verwirrung | ABC-Z

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Trump stiftet im Zollkrieg mit China weiter Verwirrung
24.04.2025, 19:44 Uhr
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Ein Durchbruch im Zollkrieg zwischen den USA und China gibt es bislang nicht. Auch wenn US-Präsident Trump am Mittwoch zunächst ein “faires Abkommen” mit Peking in Aussicht stellt. Wenig später fängt sein Finanzminister die Aussagen wieder ein. Doch es bleibt verwirrend.
Im Handelsstreit mit Peking hatte US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen einen etwas milderen Ton angeschlagen, jetzt warf er China vor, weiter die Droge Fentanyl ins Land zu lassen. “Fentanyl strömt weiterhin aus China über Mexiko und Kanada in unser Land und tötet Hunderttausende unserer Bürger, und das sollte besser aufhören, JETZT!”, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.
Er riet auch Boeing gegen Peking vorzugehen, weil China “die schönen fertiggestellten Flugzeuge” nicht wie versprochen annehme. Das sei ein weiteres Beispiel, wie China die USA seit Jahren behandelt. Durch die neuen Zölle verteuerten sich Boeing-Jets für chinesische Fluggesellschaften massiv. Die Airlines in China nehmen nun keine Maschinen des US-Herstellers mehr ab.
Die von Trump erhobenen Sonderzölle für chinesische Produkte belaufen sich mittlerweile auf insgesamt 145 Prozent. Dazu gehören auch Zölle in Höhe von 20 Prozent, die Trump wegen Chinas Rolle bei der Herstellung der Droge Fentanyl bereits früh erhoben hatte. Der Republikaner wirft Peking vor, die Regierung verhindere nicht, dass die in China hergestellte Droge in die USA geschmuggelt werde.
Trump hatte am Mittwoch von einem “fairen Abkommen” gesprochen, das mit China ausgehandelt werden solle. Alles sei “in Bewegung”. Auf die Frage einer Journalistin, ob es irgendeinen direkten Kontakt mit China im Handelskonflikt gebe, antwortete Trump: “Ja, natürlich. Und jeden Tag, jeden Tag.” Bereits Mittwochabend jedoch sorgte US-Finanzminister Scott Bessent für Verwirrung, als er erklärte, es gebe keine Verhandlungen mit China. Beide Seiten würden darauf warten, miteinander zu sprechen. Er glaube nicht, dass eine der beiden Seiten denke, dass das aktuelle Zollniveau auf Dauer tragbar sei.
“Wir haben uns mit China getroffen”
Am heutigen Donnerstag dann sagte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking, dass derzeit keine Gespräche liefen. “Soweit ich weiß, hat es keinerlei Konsultationen oder Verhandlungen zwischen China und den Vereinigten Staaten in der Zollfrage gegeben – geschweige denn eine Einigung”, sagte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums auf Nachfrage eines Journalisten. Entsprechende Berichte seien “Fake News”, so der Sprecher weiter.
Trump beharrte jedoch auch heute darauf, dass beide Seiten verhandeln. Angesprochen bei einem Treffen mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre auf die Erklärung Pekings, dass es keine Verhandlungen gebe, sagte Trump: “Nun, sie hatten heute Morgen ein Treffen, und wir haben uns mit China getroffen.” Weitere Details werde er vielleicht später nennen. Das sei wohl falsch berichtet worden, sagte er dem Fragesteller noch.