Die USA unter Donald Trump sind für Anleger keine sichere Bank mehr | ABC-Z

Eigentlich ist ja allen klar, was den Vereinigten Staaten wirtschaftlich droht. Zölle steigern die Preise und schaden der Konjunktur. Wenn Donald Trump die Unabhängigkeit der Notenbank untergräbt, dann bedeutet das auch nichts Gutes für die Inflation und in der Folge für den Außenwert der Währung.
Die längerfristige Innovationskraft ist sowieso in Gefahr: Den Universitäten wird das Leben erschwert, intelligenten Leuten aus dem Rest der Welt die Lust am Einwandern genommen – und wenn der Erfolg eines Unternehmens von guten Beziehungen zum Präsidenten abhängt, dann haben Start-ups schlechte Chancen. Dabei war es bisher gerade deren Dynamik, von der die USA profitiert haben.
Die Konsequenz liegt nahe: Wer längerfristig Wert auf sein Geld legt, für den sind die USA keine sichere Bank mehr. Erste Investoren haben schon angefangen, Geld aus den USA nach Europa umzuschichten, nicht zuletzt amerikanische. Trotzdem lassen viele Anleger noch viel Geld in Amerika, sogar in Staatsanleihen – nicht zuletzt europäische Anleger. Das kann damit zu tun haben, dass Menschen sich merkwürdig lange einreden können, dass die Änderungen ja nicht so wild seien und die Welt im Großen und Ganzen noch so sei wie früher.
Diese Annahme allerdings sollte jeder Investor möglichst zügig abschreiben. Trump handelt schnell und atemlos, gerade damit man es nicht so richtig merkt. Aber wer heute noch in den USA investiert, muss sich klarmachen, in was für einem Umfeld er sein Geld anlegt.
Wer etwas Geld in andere Regionen der Welt investiert, der hat noch einen zweiten Nutzen: Er sendet an den Märkten ein Signal der Missbilligung aus. Und die Signale der Märkte sind ja die, auf die Donald Trump besonders gut hört.