Die Spielfilmtipps zum Wochenende: „Monsieur Claude und seine Töchter“, „Harry Potter und der Orden des Phönix“, „Bullyparade – Der Film“ und „Gran Torino“ – Medien | ABC-Z

Monsieur Claude und seine Töchter
Komödie, One, Sonntag, 10.35 Uhr
„Was haben wir dem lieben Gott nur getan?“ Diese Frage beschäftigt den erzkonservativen Familienvater Claude (Christian Clavier), der sich für seine vier Töchter eigentlich nur brave, französische und vor allem katholische Ehemänner gewünscht hätte. Doch das Schicksal (oder die Liebe) hatte andere Pläne: Seine Töchter heiraten Männer aus aller Welt, und plötzlich wird Claudes geordnetes Leben zu einer turbulenten Multikulti-Komödie. Nur schwer kann er sich mit seinen Schwiegersöhnen – einem Chinesen, einem Muslim und einem Juden – abfinden. Und für ihn kommt es noch schlimmer: Seine jüngste Tochter, Claudes letzte Hoffnung, will zwar einen Katholiken heiraten, doch der ist schwarz. Das humorvoll inszenierte, leicht überspitzte, aber doch im Grunde realistische Familienchaos entlarvt mit feiner Ironie rassistische und antisemitische Stereotype. Am Ende bleibt die Frage, was wirklich zählt. Das Aussehen? Der Glauben? Die Herkunft? Wohl kaum.
Harry Potter und der Orden des Phönix
Fantasy, Sat 1, Sonntag, 15.20 Uhr
Wieder beginnt ein neues Jahr an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei. Doch diesmal ist alles anders: Lord Voldemort ist zurück, Dementoren treiben ihr Unwesen und der sonst so bewunderte Harry Potter (Daniel Radcliffe) gilt plötzlich als „unerwünschte Nummer eins“. Als wäre das alles nicht schlimm genug, kommt mit Dolores Umbridge (Imelda Staunton) eine skrupellose Beamtin vom Zaubereiministerium an die Schule und terrorisiert die Schüler- und Lehrerschaft. Die Tyrannin im rosafarbenen Kostüm stellt den Lehrplan auf den Kopf und regiert die Schule mit eiserner Hand. Harry und seine Freunde sind im Kampf gegen „Du-weißt-schon-wen“ auf sich allein gestellt. Mit seiner dunklen Atmosphäre und emotionalen Tiefe stellt „Der Orden des Phönix“ eindringlich Machtlosigkeit und Unterdrückung dar, ist aber auch ein Plädoyer für Treue, Mut und die Macht wahrer Freundschaft.
Bullyparade – Der Film
Komödie, Vox, Samstag, 20.15 Uhr
„Bully-Humor“ ist albern, manchmal kindisch, aber vor allem pointenorientiert. Und: Er hat mit „Der Schuh des Manitu“ und „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“ ganze Generationen geprägt. Doch Michael „Bully“ Herbig kann nicht nur Kino. Auch mit der Sketch-TV-Sendung „Bullyparade“ hat er dem ein oder anderen Zuschauer zuhause ein kräftiges Lachen entlockt. Sein Erfolgsgeheimnis? Die eigens erfundenen Kultfiguren und Insider. Seien es die sächsischen Kasirske Brothers, Sisi in den Wechseljahren oder die Freundschaft der Blutsbrüder Winnetouch und Ranger, die regelmäßig auf dem Spiel steht. Das „Bully-Imperium“ aus Flachwitzen und lachhaften Figuren kann inzwischen wohl als Teil deutscher TV- und Kinogeschichte bezeichnet werden. Umso erfreulicher, dass es mit „Bullyparade – Der Film“ einen Spielfilm gibt, der die altbekannten Charaktere und Pointen in einem Werk vereint.
Gran Torino
Drama, RTL 2, Samstag, 20.15 Uhr
Alles verändert sich in der Nachbarschaft von Walt Kowalski (Clint Eastwood). In der Detroiter Vorstadtsiedlung leben nur noch Latinos, Afroamerikaner und Asiaten. Und eben Walt: ein reaktionärer Rentner und grimmiger Kriegsveteran, der die Entwicklung mit spürbarem Widerwillen verfolgt. Darunter zählen: ein brutaler Bandenkrieg, einige dramatische Schusswechsel und eine asiatische Familienfeier. Doch schließlich beginnt die Fassade des ausländerfeindlichen Veteranen langsam zu bröckeln. Eastwood gelang 2008 mit „Gran Torino“ ein realistischer Einblick in den damaligen gesellschaftlichen Alltag in den Vereinigten Staaten. Es geht um das Überwinden von Vorurteilen, um Vergebung und um persönliches Wachstum. Und, vor allem, um Haltung und darum, einzustehen für das, was einem wichtig ist.





















