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Die Rückkehr der Sonne: Wie Sie sich schon im Frühjahr richtig vor UV-Strahlen schützen | ABC-Z

Die Sonne hat bereits im zum kalendarischen Frühlingsanfang viel Power und wird schnell unterschätzt. Die Annahme, dass die Intensität der Sonnenstrahlung mit der Temperatur zusammenhängt, ist falsch. Frische Temperaturen heißen also nicht, dass die Strahlen uns nichts anhaben können.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) weist auf seiner Webseite darauf hin, dass die UV-Strahlung der Sonne bereits früh im Jahr so stark sein kann, dass Schutzmaßnahmen nötig sind.

Besonders schützen müssen sich Kinder und Jugendliche, denn sie sind empfindlicher gegenüber der Strahlung als Erwachsene. Andernfalls riskieren sie die Gefahr eines Sonnenbrands – und der erhöht bekannterweise das Risiko für Hautkrebs.

Gefahr vor Sonnenbrand im Frühling: Schuld ist das „Niedrig-Ozon-Ereignis“

Dr. Cornelia Baldermann, Biologin und wissenschaftliche Fachreferentin beim Bundesamt für Strahlenschutz erläuterte gegenüber „Ökotest„, warum UV-Strahlung im Frühjahr so stark sein kann. Man spricht dabei von einem „Niedrig-Ozon-Ereignis“.

Die Ozonschicht wirkt wie ein Schutzschild, das einen Teil der UV-Strahlung der Sonne abfängt. So gelangt diese gar nicht erst auf die Erdoberfläche. Liegt ein Niedrig-Ozon- Ereignis vor, ist die Konzentration von Ozon in der Atmosphäre allerdings geringer als im Sommer. Dabei treten über der Arktis immer wieder winterliche Ozonlöcher auf, die, befördert durch den Polarwirbel, nach Süden und damit auch über Europa driften.

Dadurch entstehe eine kurzfristige, ungewöhnlich hohe UV-Intensität. „Die UV-Strahlung kann dann so stark wie im Frühsommer sein“, so Dr. Baldermann.

Das Phänomen trete plötzlich und unerwartet auf, weshalb sich die Menschen oftmals nicht entsprechend schützten. Es muss nicht auftreten; in den vergangenen zwei Jahrzehnten hat dessen Häufigkeit allerdings zugenommen. Hinzu kommt, dass die Haut durch die langen Wintermonate nicht mehr an die Sonne gewöhnt ist und daher empfindlicher gegenüber UV-Strahlung ist.

Schon im Frühjahr: So schützt man sich vor Sonne 

Baldermann empfiehlt mehrere Maßnahmen, um sich vor der Frühjahrssonne zu schützen:

  • Intensive Sonneneinstrahlung meiden: Bei einem UV-Index von 3 bis 7 sollte man sich von 11 bis 15 Uhr im Schatten aufhalten. Klettert der Wert im Sommer auf 8 und mehr, sei es besser, sich den ganzen Tag im Schatten aufzuhalten.
  • Beachte: Der UV-Index ist ein international einheitliches Maß, das auf einer Skala von 1 bis 11+ anzeigt, wie intensiv die UV-Strahlung der Sonne am Erdboden ist. Bestimmten Werten sind Empfehlungen zum Sonnenschutz zugeordnet.
Im Sommer schützen Haare die Kopfhaut vor Sonnenstrahlen. Allerdings sind auch die Haare selbst anfällig für Schäden. Ein altbekanntes Mittel: Der Sonnenhut. (Symbolbild)
Im Sommer schützen Haare die Kopfhaut vor Sonnenstrahlen. Allerdings sind auch die Haare selbst anfällig für Schäden. Ein altbekanntes Mittel: Der Sonnenhut. (Symbolbild)
© Sebastian Willnow/dpa
Im Sommer schützen Haare die Kopfhaut vor Sonnenstrahlen. Allerdings sind auch die Haare selbst anfällig für Schäden. Ein altbekanntes Mittel: Der Sonnenhut. (Symbolbild)

von Sebastian Willnow/dpa

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  • Sonnencreme nutzen: Unbedeckte Körperstellen sollten eingecremt werden. Das BfS empfiehlt für Erwachsene einen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 20; bei Kindern sollte er bei mindestens 30 liegen.
  • Anziehen: Kleidung ist ein wichtiger Schutz vor der Sonne. Wichtig sei, auch an eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille mit UV-Schutz zu denken. Der Fußrücken sollte bei längerem Aufenthalt in der Sonne ebenfalls bedeckt sein

Wie stark die UV-Strahlung tatsächlich ist, verrät ein Blick auf den UV-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes.

Allein auf Sonnencreme sollte man sich laut BfS nicht verlassen. Oftmals werde die Sonnencreme nicht ausreichend und gleichmäßig aufgetragen – vier gehäufte Esslöffel soll ein Erwachsener etwa für den gesamten Körper nutzen. Auch blockiert die Sonnencreme die UV-Strahlung nicht vollständig.

Kann ich die alte Sonnencreme noch nutzen?

Laut der Kölner Dermatologin Uta Schlossberger ist es oft kein Problem, Sonnencreme aus dem Vorjahr noch zu verwenden, wie sie der „Apotheken Umschau“ mitteilte. Man sollte allerdings an der Creme riechen. „Riecht sie komisch, muss sie weg“, so die Dermatologin.

Bei der Wahl der Sonnencreme kommt es auf den Lichtschutzfaktor an.
Bei der Wahl der Sonnencreme kommt es auf den Lichtschutzfaktor an.
© Annette Riedl/dpa
Bei der Wahl der Sonnencreme kommt es auf den Lichtschutzfaktor an.

von Annette Riedl/dpa

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Auch wenn sie die Creme in eine Wasser- und eine Fettschicht getrennt hat, sollte sie nicht mehr verwendet werden. Lag die Tube monatelang im Auto und war großen Temperaturschwankungen ausgesetzt, sollte man sie auch nicht mehr nutzen. Ebenfalls sollten abgelaufene Cremes nicht mehr verwendet werden.

Zusätzlich zu den bereits genannten Maßnahmen empfiehlt „wetteronline.de“ noch folgende Maßnahmen, um einen Sonnenbrand zu vermeiden:

  • Die Sonnencreme immer mit dabei haben: Kommt man beispielsweise beim Rad fahren, joggen oder wandern ins Schwitzen, kann der Schutz leicht verloren gehen. Dann ist Nachschub gefragt.
  • Besonders viel Aufmerksamkeit beim Eincremen sollten Nasenrücken, Stirn und Ohren bekommen. Auch Nacken und Haarscheitel sollten geschützt werden.

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