Die Partei-Präferenz spielt bei der Liebe eine Rolle | ABC-Z
Unterschiedliche politische Ansichten führen nicht selten zu Diskussionen und Konflikten. Auch beim Dating oder in Partnerschaften ist Politik ein heikles Thema. Manche sortieren laut einer Umfrage potenzielle Partnerinnen und Partner schon wegen ihrer Partei-Präferenz aus.
So lehnen laut einer Umfrage der Dating-App Parship und des Marktforschungsinstituts Innofact 44 Prozent der Menschen in Deutschland eine Beziehung zu einem AfD-Wähler oder einer AfD-Wählerin ab, bei den Frauen sogar beinahe jede Zweite (49 Prozent). Die Umfrage ist den Angaben nach repräsentativ. Befragt wurden im Januar 2025 insgesamt 1016 Personen im Alter von 18 bis 69 Jahren.
Und auch wer mit dem Bündnis Sahra Wagenknecht sympathisiert, wird den Ergebnissen zufolge von jedem Fünften als potenzielle Partnerin oder potenzieller Partner aussortiert. 19 Prozent der Befragten lehnen eine Beziehung mit Wählerinnen und Wählern der Grünen ab. Und wer CDU/CSU oder FDP wählt, wird von zwölf Prozent beziehungsweise zehn Prozent gemieden.
Die befragten Männer zögern vor allem bei Wählerinnen linksgerichteter Parteien: Beinahe jeder fünfte Mann (19 Prozent) würde keine Beziehung mit einer Linken-Wählerin eingehen, 13 Prozent meiden SPD-Sympathisantinnen.
Frauen wohl weniger kompromissbereit als Männer
Bei vielen geht es aber auch toleranter zu: Rund zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) geben an, über unterschiedliche politische Einstellungen hinwegsehen zu können, wenn sonst alles passt. Allerdings scheinen Frauen hier deutlich weniger kompromissbereit (59 Prozent) als Männer (71 Prozent) zu sein. 59 Prozent sind der Meinung, Politik hätte beim Dating nichts zu suchen.
Mehr als die Hälfte der Singles (52 Prozent) würde laut Befragung ein Date abbrechen, wenn politische Ansichten stark voneinander abweichen. Frauen (57 Prozent) sind hierbei deutlich strikter als Männer (47 Prozent).
Doch auch wer an Politik nicht interessiert ist, hat schlechte Karten. Einer von vier Menschen in Deutschland schließt laut Umfrage eine Beziehung mit Nichtwählern aus. Insgesamt geben 41 Prozent an, in den aktuellen Zeiten stärker auf die politische Einstellung potenzieller oder fester Partnerinnen und Partner zu achten.
Auch in festen Beziehungen spielt Politik eine Rolle
Und auch in festen Beziehungen spielt die politische Einstellung eine Rolle: Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Fittkau und Maaß im Auftrag der Datingplattform ElitePartner wäre es für jeden Siebten (14 Prozent) ein Trennungsgrund, wenn die Partnerin oder der Partner plötzlich eine Partei wählt, die man selbst strikt ablehnt. Online befragt wurden im Oktober und November 2024 insgesamt 6328 Menschen im Alter von 18 bis 69 Jahren.
In den meisten Beziehungen ist man beim Thema Politik transparent: Acht von zehn Befragten (80 Prozent) kennen demnach die politische Einstellung ihrer jeweiligen Partnerinnen und Partner. Und auch ihre Wahlentscheidung teilen rund sechs von zehn Menschen (62 Prozent) mit ihren Liebsten.
Etwa jedes vierte Paar (26 Prozent) gibt laut Umfrage an, unterschiedliche politische Einstellungen zu haben, aber gut damit umgehen zu können. Dahingegen haben 18 Prozent sich schon wegen politischer Themen gestritten. Und 15 Prozent vermeiden es bewusst, über Politik zu sprechen.