Gesundheit

Die Homöopathie ist weiter auf dem Rückzug |ABC-Z

Im Jahr 2024 ist die Nachfrage nach homöopathischen Mitteln weiter gesunken: Wurden 2023 noch gut 45 Millionen Packungen verkauft, ging die Zahl 2024 auf rund 43 Millionen zurück, wie aus der F.A.Z. vorliegenden Zahlen des Marktforschungsunternehmens IQVIA hervorgeht. Die Anzahl der auf Kassenrezept abgegebenen Mittel sank noch deutlicher von knapp einer Million um 14 Prozent auf gut 830.000.

Der Gesamtumsatz homöopathischer Mittel lag nach dem offiziellen Apothekenverkaufspreis 2024 bei 779 Millionen Euro. In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Homöopathie allgemein deutlich zurückgegangen: 2019 lag der Umsatz noch bei rund 834 Millionen Euro, damals wurden mit rund 56 Millionen Packungen ein Viertel mehr Homöopathika verkauft.

Homöopathie-Umfeld „angespannt“

Diese Entwicklung spiegelt sich entsprechend bei den Zahlen der Unternehmen. Laut dem Geschäftsbericht des Konzerns Willmar Schwabe, zu dem mit der Deutschen Homö­opathie-Union einer der größten Hersteller gehört, waren die Umsätze im Jahr 2023 im „angespannten Homöopathie-Umfeld“ negativ, einzelne Produkte seien unprofitabel geworden „und werden aktiv aus der Vermarktung genommen“.

Homöopathie ist aufgrund der praktischen Wirkstofffreiheit der hochverdünnten Mittel immer wieder in der Kritik. Die meisten Landesärztekammern haben in den vergangenen Jahren entsprechende zusätzliche Weiterbildungen gestrichen, 2024 nach langen Diskussionen auch die Ärztekammer in Baden-Württemberg.

Vor gut einem Jahr hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Pläne angekündigt, die Kassen die Möglichkeit nehmen sollten, Mittel aus der Homöopathie und Anthroposophie im Rahmen sogenannter Satzungsleistungen zu erstatten. Diese Pläne wurden jedoch bisher nicht weiter verfolgt.

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