Die große Mac-Kaufberatung für alle Apple-Fans | ABC-Z

Weg von Windows“ war im August auf der Titelseite der „c’t“ zu lesen. Seit mehr als 40 Jahren hat das „Magazin für Computertechnik“ des Heise-Verlags einen Ruf wie Donnerhall. Dass eine Mannschaft, die sich im PC-Bereich überwiegend mit Themen rund um Windows beschäftigt, nun eine Kehrtwende propagiert, kommt jedoch nicht von ungefähr. Windows hat in den vergangenen Jahren viele Sympathien eingebüßt. Die 2021 eingeführte Version 11 überzeugte die Nutzer nicht. Erst die Hälfte aller Windows-Installationen ist auf dem aktuellen Stand. In diesem Jahr drohte das Support-Ende für Windows 10. Ein größeres Desaster hat Microsoft vorerst durch eine kostenlose einjährige Verlängerung für Privatkunden vermieden.
Für viele Nutzer ist der anstehende Wechsel der Anlass, über den großen Sprung weg von Windows nachzudenken. Das Betriebssystem ist an vielen Stellen aufdringlich, es nervt, es akzeptiert nicht die Wünsche seiner Nutzer, sondern will umerziehen. Den mit Verve gestarteten Browser Edge hat Microsoft geradezu unbenutzbar gemacht, die Künstliche Intelligenz des hauseigenen Copilot hält sich in engen Grenzen. Wie unlängst der Journalist Volker Weber schrieb: „Wenn du fragst, willst du Sex, dann gibt es eine andere Antwort als Ja oder Später. Microsoft muss dem Kunden ein Nein zugestehen.“
Was das Problem mit Apples Preisen ist
Was der eine vergeigt, nutzt dem anderen. Die Apple-Welt gilt als freundlicher, stabiler und ausgereifter. Man muss sich mit weniger Widrigkeiten auseinandersetzen, und da jeder Mac stets aus dem Hause Apple kommt, bleiben Probleme mit Treibern aus. Man erhält Hardware mit dem Vorteil der Langlebigkeit und dem Nachteil überzogener Preise und schlechter oder keiner nachträglicher Aufrüstbarkeit. Man muss also vorab genau überlegen, welches Gerät in welcher Ausstattung für die nächsten Jahre geeignet ist. Das betrifft vor allem die SSD, für die Apple unverhältnismäßig hohe Preise verlangt. Doch welcher Mac soll es sein?
Beginnen wir bei den Prozessoren. Vor fünf Jahren stellte Apple seine ersten Rechner mit dem selbst entwickelten M1-Prozessor vor und wandte sich damit von Intel ab. Energieeffizienz, Akkulaufzeit und Leistung sind die Pluspunkte der M-Familie. Aber sämtliche Software musste angepasst werden. Die Übung ist gelungen. Selbst der erste M1 aus dem Jahr 2020 ist bis heute mühelos in der Lage, alle Aufgaben rund um Office, Fotos und Internet zu bewältigen. Der jüngste Prozessor ist der M5, er bleibt derzeit dem Macbook Pro vorbehalten. Das ist kein Beinbruch. Sei es M2, M3, M4 oder M5: Für den typischen Nutzer haben sie alle genug Rechenleistung. Die Prozessoren gibt es sodann teils als Pro-, Max- und Ultra-Version. Diese schnelleren und teureren Systeme sind angesagt, wenn es um anspruchsvolle Videobearbeitung, wissenschaftliche Forschung und Ähnliches geht. Man achte darauf, dass der neue Mac mindestens 16 Gigabyte Arbeitsspeicher hat, damit Apples Künstliche Intelligenz besser läuft. Das ist bei allen Neugeräten der Fall, aber es sind noch ältere Modelle mit acht Gigabyte im Handel.

Ob ein Notebook oder ein Desktop-PC die eigenen Ansprüche besser erfüllt, muss jeder selbst entscheiden. Die meisten Nutzer wählen ein tragbares Gerät für mehr Flexibilität. Mit dem schnellen Thunderbolt-Anschluss, den alle neuen Mac haben, kann man das Notebook flink um einen externen Monitor oder ein Dock für weitere Peripherie erweitern.
Die Notebooks von Apple sind in zwei Linien aufgestellt: das Macbook Air als günstigeres Gerät mit 13- oder 15-Zoll-Display und das Macbook Pro als teurere Variante mit 14 oder 16 Zoll. Die Preise beginnen bei 1100 Euro. Eine der Unterscheidungslinien ist, wie gesagt, der Prozessor. Das Air hat stets den M4 und ist bis 32 Gigabyte aufrüstbar, das Pro bis 128 Gigabyte. Man sieht also deutlich, wie Apple versucht, Grenzen zwischen beiden Notebookwelten einzuhalten.
Die wichtigsten Unterschiede der Notebooks
Weitere Unterschiede zwischen Air und Pro jenseits der Leistung liegen unter anderem beim Display. Der Pro hat eine höhere Auflösung, Pixeldichte und maximale Helligkeit, wichtig beim Umgang mit HDR-Inhalten. Auch die Bildwiederholrate ist höher. Kaufentscheidend für den Pro könnte bei vielen Grafikern und Kreativen die Verfügbarkeit von Nanotexturglas sein. Es spiegelt weniger, und wer es gesehen hat, will es haben. Während die Webcam identisch ist, erhält der Pro bessere Lautsprecher und Mikrofone.
Unser wichtigster Tipp lautet, eine SSD mit mindestens 512 Gigabyte zu wählen, und wenn das Budget dann noch nicht ausgereizt ist, bei den kleineren Systemen den Arbeitsspeicher auf 24 oder 32 Gigabyte zu erhöhen. Die Macbook Pros mit 16-Zoll-Display sind unter professionellen Anwendern gefragt wie nie, und Apple nutzt das mit einer Preisgestaltung aus, die jeder selbst bewerten möge. Ein vernünftiges Gerät mit M4 Pro, 48 Gigabyte Arbeitsspeicher, Nanotexturglas und zwei Terabyte SSD kostet 4240 Euro.
In der Desktopwelt gibt es die Qual der Wahl zwischen vier Varianten: Der Mac Pro im riesigen Towergehäuse mit M2 Ultra und Preisen, die bei 8300 Euro beginnen, ist ein Exot für wenige Profis, die genau wissen, warum sie dieses Gerät und kein anderes kaufen.
So bleiben zunächst die iMac als All-in-one-Geräte mit Rechner im Monitor, die allesamt den M4-Prozessor und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher mitbringen. Die Preise beginnen bei 1500 Euro. Die Grundsatzfrage hier: Will man Rechner und Display untrennbar verheiraten? Die Monitore gibt es nur mit einer 24,5-Zoll-Diagonale und 4,5K-Auflösung. Nanotexturglas ist optional erhältlich. Aber es gibt nur diese Displaygröße, und mehr Tempo durch Pro- oder Max-Prozessoren ist ebenfalls nicht vorgesehen. Der iMac bleibt also ein idealer PC für besagte Durchschnittsnutzer.
Der Mac Mini oder der Mac Studio gehen in die nächste Runde der Entscheidungsfindung. Beide Desktop-PCs sind vom Design her Geschwister, nur ist der Mini deutlich kompakter, das macht seinen Charme aus. Der Mac Studio beginnt in der günstigsten Variante mit M4 Max, 32 Gigabyte Arbeitsspeicher und einem Preis von 2300 Euro. Und schon an dieser Stelle muss man dann einen Blick auf den Mac Mini werfen, der mit M4 und 16 Gigabyte Arbeitsspeicher nur 700 Euro kostet.
Warum der Mac Mini so gut ist
Ein grober Anhaltspunkt: Lieber den Mac Mini mit dem flinkeren M4 Pro und etwas mehr Arbeitsspeicher als den Mac Studio wählen. Mit dem kleineren Rechner lässt es sich vortrefflich sparen, es sei denn, man benötigt wirklich die Topausstattung des Studio mit M3 Ultra und 512 Gigabyte Arbeitsspeicher, der mit einer 16-Terabyte-SSD 12.400 Euro kostet. Wer bei solchen Preisen aufstöhnt, sei daran erinnert, dass ein Rechner mit Intels i486 am Anfang der Neunzigerjahre ungefähr so viel kostete wie ein neuer BMW 5er, nämlich rund 40.000 Mark.

Die wichtigsten Argumente gegen den Mac Mini: Ihm fehlen die USB-A-Buchsen, die man zum Beispiel für den Dongle einer externen Tastatur benötigt. Er hat sodann keinen Speicherkartenleser, um Fotos oder Videos einfach und schnell auf die SSD zu kopieren, und sein Einschalter liegt so ungünstig am unteren Gehäuserand, dass man den Rechner etwas hochheben muss, um ihn zu erreichen. Weiterhin lassen sich nur drei externe Displays anschließen, der Studio unterstützt fünf. Trotzdem fliegt dem Mac Mini die Liebe und die Begeisterung zu. Es gibt für ihn mittlerweile ungezählte Dockingstationen, die Schnittstellen und Kartenleser nachliefern und teils sogar einen Schacht für eine schnelle SSD haben. Ein solches M4-Dock, etwa von Ugreen, ist für weniger als 90 Euro erhältlich und macht den kleinen Mini richtig groß.





















