Wirtschaft

Energieversorgung: Sefe importiert mutmaßlich mehr russisches Gas als vereinbart | ABC-Z

Das staatliche Energieunternehmen Sefe (Securing Energy for
Europe) hat einem Bericht des Spiegels zufolge im Jahr 2024 deutlich mehr
russisches Flüssigerdgas (LNG) nach Europa geliefert, als vertraglich
vorgesehen war. Demnach speiste das frühere Tochterunternehmen des russischen
Gazprom-Konzerns rund fünf Milliarden Kubikmeter LNG ins europäische Gasnetz
ein – über eine Milliarde Kubikmeter mehr als die vereinbarten 3,7
Milliarden.

Sefe erklärte dem Bericht zufolge, mit der erhöhten
Importmenge im Jahr 2024 würden geringere Mengen aus dem Vorjahr ausgeglichen.
Die zusätzlichen Lieferungen aus Russland haben laut Spiegel dem russischen
Staat rund 300 Millionen Euro zusätzliche Einnahmen verschafft. Das
Bundeswirtschaftsministerium wollte sich auf Anfrage des Spiegels nicht zu den
Zahlen äußern.

Die EU hatte nach Beginn des Ukrainekrieges im Februar 2022
zahlreiche Sanktionen gegen russische Energieträger wie Kohle, Öl und Gas verhängt.
Diese sind eine wichtige Einnahmequelle für den russischen Staat. EU-Sanktionen
verbieten zwar weitgehend den Transit von russischem Flüssiggas – aber nicht
den Import.

Gasimporte aus Russland in die EU gestiegen

Bis 2027 will die Europäische Union auch kein Gas mehr aus
Russland importieren, rechtlich bindend ist dieses Vorhaben jedoch nicht. Zuletzt
waren die Gasimporte aus Russland wieder gestiegen: Im Jahr 2024 hat die EU
fast ein Fünftel mehr Gas aus Russland importiert als ein Jahr zuvor.

Das Unternehmen Sefe hieß früher Gazprom Germania, war eine
Tochter des russischen Staatskonzerns Gazprom und wurde als Folge des
russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und der Energiekrise verstaatlicht.
Sefe gehört neben Uniper und VNG zu den größten deutschen Gaskonzernen.

Back to top button