Generationenwechsel im Medienkonzern: Burda Style • Medieninsider | ABC-Z

Zwei Kinder, ein Vermächtnis: Jacob und Elisabeth Burda treiben den Generationenwechsel voran – und schrecken kurz nach Übernahme der Geschäfte nicht vor langgedienten Machtfiguren wie Philipp Welte zurück.
„Ihr könnt auf mich und auf die Familie zählen.“ Der Auftritt von Elisabeth Burda-Furtwängler (32) gemeinsam mit ihrem Bruder Jacob (35) und Vater Hubert Burda (85) vor den Mitarbeitern im vergangenen Sommer war nicht nur der Anfang eines Generationenwechsels bei Hubert Burda Media, sondern ein Versprechen – nämlich, den Medienkonzern im Sinne der Familie und dabei vor allem als Verlagshaus weiterzuführen. Es gab Beifall von den anwesenden Mitarbeitern, doch eine gewisse Skepsis blieb. Sind die Verlagserben wirklich bereit? Und vor allem: Sind sie von ihrer Rolle auch wirklich überzeugt? Gerade weil Elisabeth und Jacob sich weiterhin nicht ins operative Tagesgeschäft einbringen, äußerten einige Mitarbeiter Zweifel an ihrer Ernsthaftigkeit – die seit vergangener Woche kaum mehr jemand wiederholen mag.
Die Diskussion über das Burda-Erbe dauerte über Jahre an. Immer wieder wurde spekuliert, wer eines Tages das Verlegererbe antreten würde – und ob überhaupt einer von beiden Interesse daran hat, das Unternehmen weiterzuführen. Nun tragen beide gemeinsam seit Februar die „unternehmerische und verlegerische Verantwortung“. Vater Hubert Burda zog sich aus dem Verwaltungsrat, dem strategischem Gremium über dem Vorstand, zurück. Nur drei Monate später zeigen die Geschwister, wie bereit sie für eigene Entscheidungen sind. Dabei räumen sie auch mit jenen auf, die sich womöglich selbst als operative Erben gesehen haben.