Deutschland bleibt 2024 drittgrößte Volkswirtschaft – Indien könnte Platz schon 2030 einnehmen | ABC-Z

BIP von 4,66 Billionen Dollar
IW: Trotz Rezession hält sich Deutschland auf Platz 3
18.02.2025, 09:04 Uhr
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Aufgrund der schwächelnden Wirtschaft Japans bleibt Deutschland 2024 trotz Rezession auf Platz 3 der stärksten Volkswirtschaften. Der Abstand zu China und den USA wächst jedoch und ein IW-Experte erklärt, warum Indien den dritten Platz ab 2030 einnehmen könnte.
Die deutsche Wirtschaft hat trotz Rezession ihre Stellung als drittgrößte Volkswirtschaft der Welt behauptet: Nach Berechnungen des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) summierte sich das Bruttoinlandsprodukt im vergangenen Jahr auf umgerechnet 4,66 Billionen Dollar. Damit wurde das lange Zeit drittplatzierte Japan das zweite Jahr in Folge auf den vierten Platz verwiesen (gut 4 Billionen Dollar). Unangefochtene Nummer eins bleiben 2024 die USA mit einer Wirtschaftsleistung von 29,7 Billionen Dollar, gefolgt von China mit gut 18,9 Billionen Dollar.
„Der Abstand zur viertgrößten Volkswirtschaft Japan konnte trotz Rezession in Deutschland nahezu gehalten werden“, sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling. „Beide Länder verlieren aufgrund ihrer schlechten wirtschaftlichen Entwicklung weiterhin den Anschluss an die beiden größten Volkswirtschaften China und USA.“, fügte er jedoch hinzu.
Auch im laufenden Jahr könnte die Bundesrepublik ihre Stellung als weltweite Nummer drei verteidigen, obwohl das dritte Rezessionsjahr in Folge droht. „Bei einer moderaten Rezession wird Deutschland voraussichtlich auch 2025 den dritten Platz halten können“, sagte Grömling. Japan wird von vielen Experten immerhin ein Wachstum von gut einem Prozent zugetraut.
Indien könnte Deutschland 2030 ablösen
„Sofern keine großen Wechselkursverwerfungen auftreten, dürfte Deutschland diese Position halten – jedoch wie auch in den Vorjahren mit wachsendem Abstand zu China und den USA“, sagte der IW-Konjunkturchef. Mittelfristig könnte Deutschland allerdings von Indien abgelöst werden. „Unter der Annahme, dass sich die bereits bestehende Wachstumsdynamik in Indien nicht abschwächt und sich in Deutschland wieder ein schwaches positives Wachstum einstellt, wird Indien voraussichtlich am Ende dieser Dekade vor Deutschland die drittgrößte Volkswirtschaft sein“, sagte Grömling.
„Dabei müssen natürlich die grundlegend unterschiedlichen Bevölkerungsgrößen und die Bevölkerungsentwicklung mitberücksichtigt werden.“ Am Ende des Jahrzehnts könnten in Indien rund 1,5 Milliarden und in China rund 1,4 Milliarden Menschen leben. „In Deutschland werden es mit voraussichtlich 84 bis 85 Millionen Menschen weniger als sechs Prozent der indischen oder chinesischen Bevölkerungsgröße sein“, sagte der IW-Experte.