Deutsche zahlen immer häufiger digital – Wirtschaft | ABC-Z
Die Deutschen bezahlen an der Ladenkasse immer häufiger digital. Zwar liegt der Anteil der Barzahlungen in Geschäften hierzulande immer noch bei 53 Prozent, so die EZB-Studie zum Zahlungsverhalten in der Euro-Zone 2024, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Doch vor einem Jahr waren es noch 63 Prozent. Damals war Deutschland noch Spitzenbarzahler in der Euro-Zone – inzwischen liegt man im Mittelfeld. In Malta, Italien, Österreich und der Slowakei bezahlen mehr als 60 Prozent der Menschen ihre Rechnungen im Geschäft oder Restaurant in bar. Zum Vergleich: In den Niederlanden sind es nur noch 27 Prozent, der Durchschnitt für die Währungsunion beträgt 52 Prozent.
Wenn es aber darum geht, dass Opa dem Enkel Weihnachtsgeld zusteckt oder Marvin der Else die Auslagen erstattet – es sich also um sogenannte Person zu Person-Bezahlungen handelt – sind die Deutschen mit einem Baranteil von 74 Prozent immer noch ganz weit vorn. Wer nicht bar bezahlt, nutzt digitale Lösungen, hier handelt es sich hauptsächlich um Karten und mobile Applikationen auf dem Handy.
Es sind – wenig überraschend – vor allem kleine Beträge, bei denen Verbraucherinnen und Verbraucher überwiegend zu Schein und Münze greifen, so die EZB-Studie. Ihre Bedeutung nimmt jedoch stetig ab. Im Jahr 2022 lag der Wert der Barzahlungen im Geschäft noch bei 59 Prozent, 2019 lag der Anteil sogar bei 72 Prozent. Zugleich ging der Anteil der Kartenzahlungen nach oben: von 25 Prozent 2019 über 34 Prozent 2022 auf 39 Prozent in der aktuellen Auswertung. Bereits bei Zahlungen über 50 Euro sind Karten das am häufigsten verwendete Zahlungsmittel.
Wer zu Schein und Münze greift, schätzt die Kontrolle: Man weiß mit Blick in die Geldbörse, wie viel man noch ausgeben kann. Auch das anonyme Bezahlen macht Bargeld für viele attraktiv. Die meisten Menschen in der Währungsunion möchten diese Möglichkeit auch künftig behalten. „Indem wir sowohl Bargeld als auch die Entwicklung eines digitalen Euro unterstützen, wollen wir sicherstellen, dass die Menschen jetzt und in Zukunft immer mit öffentlichem Geld bezahlen können“, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Piero Cipollone.
Deutlich stark ist das Interesse der Menschen an Kryptowährungen gestiegen. Neun Prozent der Menschen besitzen Bitcoin und Co – das sind mehr als doppelt so viele wie 2022. Vor allem jüngere Menschen besitzen Kryptos – als Zahlungsmittel werden sie aber kaum eingesetzt. Wahrscheinlich dienen Kryptos der Profitspekulation.