Deutsche Flughäfen: Montag Streik angekündigt – Wirtschaft | ABC-Z

Der eigentlich für Montag angekündigte Groß-Streik an zahlreichen deutschen Flughäfen hat am Wochenende bereits in Hamburg den Flugverkehr nahezu komplett stillgelegt. Die Gewerkschaft Verdi begann in der Hansestadt zum Ferienauftakt unangekündigt ihren Ausstand am Sonntagmorgen und verhinderte Starts und Landungen von rund 280 Flügen, wie der Hamburger Flughafen mitteilte.
Lediglich zehn Flieger seien am Morgen abgehoben. Betroffen waren dem Flughafen zufolge rund 40 000 Passagiere. Hunderttausende Flugreisende müssen am Montag bundesweit ebenfalls befürchten, nicht abheben zu können. Der Flughafenverband ADV rechnet mit dem Ausfall von über 3400 Flügen und rund 510 000 betroffenen Passagieren. Der Berliner Flughafen kündigte bereits den Ausfall sämtlicher Starts und Landungen an.
Betroffen sind die Flughäfen in Frankfurt, München, Stuttgart, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle. Verdi will damit der Lohnforderung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro Nachdruck verleihen. Verschärft wird die Lage noch durch den Ausstand von Mitarbeitern der Flugsicherheit. Auch diese warfen den Arbeitgebern eine Blockade der Tarifverhandlungen vor und wollen ebenfalls Montag in den Ausstand treten.
Verdi lässt die Muskeln spielen
Zudem weitet Verdi ihre Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen deutlich aus. Nicht nur vier Flughäfen werden bestreikt, sondern auch zahlreiche Nahverkehrsbetriebe, wie die Gewerkschaft mitteilte. In Düsseldorf steht der öffentliche Nahverkehr am Montag und Dienstag kommende Woche 48 Stunden nahezu komplett still. Bei der Rheinbahn könne es sogar bis Donnerstag zu Einschränkungen kommen, teilte Verdi mit.
Die Beschäftigten seien dabei nicht durchgehend alle aufgerufen, teilweise würden nur Werkstätten oder Kontrollen bestreikt, der Arbeitgeber habe aber daraufhin entschieden, den gesamten Fahrdienst einzustellen. Am Dienstag wird dann der öffentliche Personennahverkehr auch in Köln, Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis bestreikt.Am Mittwoch sollen die Maßnahmen in einem landesweiten Warnstreiktag ihren Höhepunkt erreichen. Dann ist der öffentliche Dienst von Bund und Kommunen in ganz NRW überregional zum Streik aufgerufen.
Betroffen seien alle Bereiche des öffentlichen Dienstes von Stadtverwaltungen und Landkreisen über Kitas, Kliniken, Sparkassen, Schwimmbäder, Jobcenter und Arbeitsagenturen bis hin zu Stadtwerken sowie dem kommunalen Nahverkehr.
Zu einer Kundgebung in Dortmund werden am Mittwoch 5000 Streikende erwartet. Weitere Kundgebungen sind in Duisburg, Essen, Mülheim, Oberhausen, Gelsenkirchen, Düsseldorf, Köln, Heinsberg, Münster, Bielefeld, Hagen und Siegen geplant.
Die Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen wurden am 18. Februar in Potsdam in zweiter Runde ergebnislos vertagt. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt.