Stil

Designer-Duo Lucie und Luke Maier hört bei Jil Sander auf | ABC-Z

Die Designer Lucie und Luke Meier haben das italienische Modehaus Jil Sander verlassen. Das gab die OTB Fashion Group, zu der die Marke gehört, am Mittwoch unmittelbar nach der Präsentation der Herbst-Winter-Kollektion 2025/26 anlässlich der Mailänder Modewoche bekannt. Das Modehaus und die Kreativdirektoren hätten einvernehmlich beschlossen, „dass diese Kollektion die letzte ihrer Zusammenarbeit sein wird“, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Über den Weggang der beiden Designer gab es zuletzt viele Gerüchte, auch weil vor drei Wochen Serge Brunschwig, der von der LVMH-Marke Fendi kommt, zum neuen Jil-Sander-CEO ernannt wurde. Zuvor hatte in Mailand für Aufsehen gesorgt, dass das Modehaus Gucci sich unmittelbar vor der Fashion Week von seinem Designer Sabato de Sarno getrennt hat.

Für ihre letzte Kollektion, die mit applizierten Hahnenfedern und Nieten sowie teils voluminösen Silhouetten üppiger als sonst ausfiel, erhielten Lucie und Luke Meier am Mittwoch anhaltenden Applaus. Die Marke wurde 1968 von der deutschen Designerin Jil Sander gegründet, gehörte zwischenzeitlich zur Prada-Gruppe und wurde 2021 von der OTB Fashion Group gekauft.

Für ihre letzte Kollektion erhielten Lucie und Luke Meier anhaltenden Applaus. (Archivbild)Helmut Fricke

Bisher hatte sich die Designerin, die zurückgezogen in Hamburg lebt, aber die Modeszene aufmerksam beobachtet, immer positiv über ihre Nachfolger geäußert, die 2017 zu Kreativdirektoren der Marke wurden. Diese letzte Kollektion allerdings hat sich weit entfernt von der minimalistischen Grundaussage Jil Sanders. Unklar ist, wohin es das Ehepaar Meier nun treibt. Die Gerüchte wollen es, dass sie zur LVMH-Marke Loewe gehen, von wo Chefdesigner Jonathan Anderson angeblich zu Dior wechselt.

Die OTB Group („only the brave“) wurde von Diesel-Gründer Renzo Rosso erschaffen. Der Luxuskonzern kommt aus dem Jeansmarkt, hat aber den Ehrgeiz, auch in der „high fashion“ zu einem ernsthaften Konkurrenten der Konzerne LVMH und Kering zu werden. Daher hat Rosso über die Jahre auch Marken wie Maison Margiela, Marni, Viktor & Rolf sowie Jil Sander akquiriert.

Im Jahr 2024 setzte der Konzern 1,8 Milliarden Euro um. Jil Sander hat im vergangenen Jahr den größten Flagship-Store der Marke eröffnet, ein Geschäft mit mehr als 600 Quadratmetern im Tokioter Stadtteil Ginza. Vor Weihnachten brachte die Marke ihre erste Fine-Jewelry-Kollektion heraus.

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