Deshalb wütete Bundestrainer Julian Nagelsmann bei Deutschland gegen Niederlande an der Seitenlinie | ABC-Z
Amsterdam. Anfang der zweiten Hälfte zwischen Niederlande und Deutschland (2:2) rastete Bundestrainer Julian Nagelsmann aus. Ärger über den Schiedsrichter.
Julian Nagelsmann lief verärgert auf den Rasen der Johan-Cruyff-Arena. Der Schlusspfiff des italienischen Schiedsrichters Davide Massa während eines vielversprechenden deutschen Angriffs gefiel dem Bundestrainer überhaupt nicht, mit dem Remis im prestigeträchtigen Kräftemessen gegen Oranje war er aber sehr wohl zufrieden. Denn nach dem schnellsten Gegentor seit 50 Jahren hat sich die Nationalmannschaft trotz großer Defensivprobleme mit einem Punkt in den Niederlanden belohnt. Mit viel Abwehr-Risiko und großer Leidenschaft kamen die diesmal auch als Fußball-Arbeiter geforderten Spaßkicker um Florian Wirtz und Jamal Musiala zu einem 2:2 (2:1) in Amsterdam.
„Es war ein munteres Spiel, es ging hin und her“, sagte Nagelsmann. Er war ruhig nach dem Abpfiff und analysierte vor den TV-Kameras die Partie. Dabei gab es durchaus Situationen, in denen Nagelsmann ein ganz anderes Gesicht gezeigt hatte. Wenige Minuten nach dem Ausgleich durch Denzel Dumfries (50.) war der Bundestrainer Nagelsmann der Seitenlinie entlanggetobt, trat eine Wasserflasche wutentbrannt weg. Was war geschehen? Xavi traf Musiala in der 55. Minute mit offener Sohle am Fuß. Doch sowohl Schiedsrichter Massa als auch der VAR entschieden nicht auf Elfmeter. Eine Fehlentscheidung! Nagelsmann bekräftigte nach dem Spiel noch einmal seine Kritik an den Unparteeischen: „Das war ein klarer Elfmeter. Aber auf beiden Seiten wurde nicht gut gepfiffen.“ RTL-Experte Lothar Matthäus pflichtete ihm bei: „In manchen Situationen war das unglücklich.“
Deutschland-Star Musiala: Müssen cleverer sein
„Die hatten ihre Chancen, wir auch. Wir müssen noch besser werden. Heute war nicht unser Tag wie gegen Ungarn. Aus solchen Spielen wie gegen Holland werden wir lernen. Es gab ein paar Ballverluste wie vor dem Gegentor, da müssen wir cleverer sein“, sagte Musiala beim TV-Sender RTL und ergänze: „Es sind auch viele positive Sachen, die wir rausnehmen können. Es ist auch normal, wenn vier Legenden raus sind aus der Mannschaft. Es ist ein Prozess. Die Stimmung um die Mannschaft ist richtig gut. Wir spielen guten Fußball. Es macht Spaß.“
Drei Tage nach der 5:0-Gala gegen Ungarn erwiesen sich die Holländer im Spitzenspiel der Gruppe 3 der Topliga der Nations League als der deutlich anspruchsvollere Gegner. Nach dem Remis geht die DFB-Elf aber als Tabellenführer in die Oktober-Spiele, wenn es nach der Partie in Bosnien-Herzegowina (11.10.) zu einem schnellen Wiedersehen in München mit Oranje (14.10.) kommt. Dann kann sogar schon der Weg Richtung Viertelfinale geebnet werden.