Kultur

Die Oper “American Mother” mit dem Libretto von Colum McCann in Hagen: ein Coup – Kultur | ABC-Z

Das Theater Hagen ist chronisch unterfinanziert und kämpft um Publikum, und doch bringt es jetzt die Uraufführung der Oper „American Mother“ auf die Bühne. Das Libretto hat der irisch-amerikanische Erfolgsautor Colum McCann geschrieben – ein außergewöhnlicher Coup.

Die Akustik ist nicht erstklassig im Sichtbeton-Anbau der Stadthalle Hagen, in dem das örtliche Orchester sich samt Opernchor und Solisten zur abendlichen Sitzprobe eingefunden hat. Zudem schrappt die Brandschutztür, die direkt auf den Parkplatz hinausführt, jedes Mal kreischend über den Boden, wenn ein Nachzügler versucht, unauffällig hereinzuhuschen. Dennoch ist es ein besonderer Moment, als die Mezzosopranistin Katharine Goeldner, unterlegt durch einen finster gärenden Kontraforte- und Tuba-Klangteppich, auf Englisch zu singen beginnt: „Ich werde keine einzige Träne vergießen. Nein. Aber wie soll ich ihm in die Augen sehen? Wie kann ich ihn fragen, warum? Wie kann ich ihm sagen, wen er mir genommen hat?“

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