Der Stadtspaziergänger auf dem Turm des Deutschen Museums München | ABC-Z

Über den Wolken ist er nicht, der Turm im Deutschen Museum, aber er ist einer der schönsten Plätze Münchens. Der Weg durch das Treppenhaus ist schon spannend. Durch das Treppenhaus, bis oben an einer Befestigung, hängt das Foucault’sche Pendel, mit dem man die Rotation der Erde nachweisen kann.
Ich bin ja immer sehr gerne “oben” unterwegs und es gibt ja so einige Orte in München, bei denen das möglich ist, aber die Lage dieses Turms ist mit Abstand die schönste. Steht er ja quasi mitten in der Isar und bietet einen Rundumblick. Ich hatte nun das Glück, ganz alleine oben zu sein, und konnte mir viel Zeit nehmen, die ganze Stadt mit Blicken zu durchstöbern. Lange hatte ich auf das richtige Wetter gewartet, und dann wurde es leider doch nicht das absolut perfekte Licht, aber es war nah dran.
Stadtspaziergänger auf dem Turm des Deutschen Museums München: Blick auf Sankt Maximilian und die Isarstrände
Isar aufwärts rechts Sankt Maximilian, weiter das Heizwerk Süd. An Werktagen sind die Isarstrände eher leer. Fußgänger, Radler, Autos wuseln über die Brücken. Gegenüber, Isar abwärts, rumpeln seit Kurzem wieder Trambahnen über die Ludwigsbrücke. Autofahrer werden nicht mehr mit zwei Fahrspuren in jeder Richtung verwirrt, sondern stehen jetzt bequem auf jeweils einer Spur im Stau. Primetime. Zeit für sich selbst. Einmal den Kopf aushängen.
Bei der Sicht durch das Teleobjektiv klebt plötzlich das Olympiastadion am Rathausturm oder die Allianz Arena an der St.-Anna-Kirche. Man sieht die Frauenkirche, die Au, das Lehel, Haidhausen, das Werksviertel und vieles mehr – und bei guter Sicht auch die Alpen, erzählt man mir.
Die erkenne ich heute nur schwach, aber man sieht auch den Kit, der alles zusammen hält, oder nur einen Teil, denn die rot-weißen Schmuckstücke, mit denen man die Stadt lenkt, erkennt man von hier oben nicht. Aber die Kräne. Weitgehend unbemannt lassen sie gar nicht erst den Gedanken aufkommen, man wolle hier schön sein. Zeichen setzen ist angesagt.
Den Turm kann jeder Museumsbesucher gegen einen kleinen Aufpreis (15 Euro Museumseintritt, 5 Euro für den Turm) an Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien besuchen.
Ein kleiner Tipp: Die meisten Besucher kommen bei schlechtem Wetter, also machen Sie lieber einen Schönwetterausflug und auf dem Turm ist weniger los.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr
Sigi Müller