Der queere Berliner Club “Schwuz” meldet Insolvenz an – Betrieb soll weitergehen | ABC-Z

Der queere Berliner Club “Schwuz” hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz angemeldet. Das haben die Betreiber am Donnerstagabend in einem Instagram-Post mitgeteilt.
Wie aus einer Mail der Geschäftsführung hervorgeht, die rbb|24 vorliegt, soll der Clubbetrieb vorerst bis zur voraussichtlichen Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Oktober weitergehen. “Die Beschäftigungsverhältnisse bleiben bestehen und die Gehälter werden weiterhin gezahlt”, so die Geschäftsführung.
Als nächsten Schritt nach dem Insolvenzantrag soll nun ein Berater helfen, das Schwuz wieder auf wirtschaftlich tragfähige Beine zu stellen. “Hier wird es weitere große und potentiell einschneidende Maßnahmen erfordern”, heißt es. Es gehe nicht darum, aufzugeben, sondern darum, neu zu starten.
Die Krise des Clubs habe im Jahr 2024 begonnen. Bereits zu Jahresbeginn sei absehbar gewesen, dass der Club das Jahr mit einem “erheblichen Defizit abschließen werde”. Gegenmaßnahmen hätten sich als nicht ausreichend herausgestellt. Mit dem Wechsel der Geschäftsführung im März habe “eine umfassende Analyse der tatsächlichen wirtschaftlichen Lage” begonnen, heißt es in der Mail.
Im Mai 2025 sei dann das volle Ausmaß der Krise sichtbar geworden: So hätten am Ende des Monats regelmäßig 30.000 bis 60.000 Euro gefehlt, Umsätze seien wegen veränderter Ausgehgewohnheiten rückläufig gewesen und auch strukturelle Probleme bei der Verwaltung des Clubs hätten zur Misere geführt.
Zuletzt hatte der Club 33 teils langjährigen Mitarbeitenden gekündigt und wurde dafür harsch kritisiert. Der Club begründete die Kündigungen mit der drohenden Schließung.
Das Schwuz wurde 1977 gegründet und ist eigenen Angaben zufolge Deutschlands ältester queerer Club sowie größte Kulturinstitution in der queeren Szene.