Der Freikauf ist falsch | FAZ | ABC-Z

Es ist richtig, dass die Union auf eine restriktive Linie in der Migrationspolitik dringt. Und zwar nicht deshalb, weil irgendeine andere Partei sonst womöglich noch mehr Zulauf erhielte, sondern im Interesse Deutschlands. Das ist allerdings auch im Auge zu behalten, wenn über einzelne Fragen zu entscheiden ist.
Beispielsweise über die Afghanen, denen eine Zusage gemacht worden ist, hierherzukommen. Es sind teilweise Leute – und ihre Angehörigen –, die die Bundeswehr während ihres Engagements am Hindukusch unterstützt haben. Oder andere, die sich damals für ein talibanfreies Afghanistan eingesetzt haben und daher vom Regime, das nun in Kabul herrscht, Übles für sich befürchten müssen.
Ruf der Verlässlichkeit
Es gibt auf der Welt viele Menschen, die eine bessere Zukunft verdient hätten, als sie in ihrem Land finden können, und trotzdem war und ist die Vorstellung verfehlt, dass Europa und Deutschland sie ihnen deswegen bieten müssten und könnten.
Aber in diesen Fällen ist auch zu berücksichtigen, dass es Deutschland war, das da bereits Zusagen gemacht hat – egal, welche Farbe die jeweilige Regierung hatte. Der Ruf der Verlässlichkeit ist etwas wert, das Gegenteil schädlich.
Und hier geht es eben nicht um Fälle, in denen Schlepper darüber bestimmen, wer zu uns kommt. Deshalb ist es falsch, aus Angst vor einer innenpolitischen Verzerrung die Erfüllung der Zusagen hinauszuzögern oder zu versuchen, sich daraus freizukaufen.





















