Politik

Der aktuelle Kosmos-Weltalmanach und Atlas erweist sich erneut als geopolitischer Kompass – Politik | ABC-Z

„Der neue Kosmos Welt-Almanach & Atlas 2025“ mit seinen 720 Seiten ist wieder fast so voluminös wie der von James Joyce genial verfasste Weltklassiker „Ulysses“, in dem der irische Autor seinen Romanhelden nur einen Tag lang durch Dublin irren lässt. Das vorliegende Jahrbuch dagegen bietet einen globalen Überblick und einen vielfältigen Rückblick auf das vergangene Zeitgeschehen, wobei der Redaktionsschluss schon der 1. Juli 2024 war.

Beim Aufblättern des Almanachs findet man zunächst Artikel zu aktuellen Themen. Diesmal hat sich das kompetente Autorenteam dafür entschieden: Naturkatastrophen, künstliche Intelligenz, globale Sicherheit, Menschenrechte, Armut/Reichtum, Populismus und Flucht/Migration. Dann folgen der besonders umfangreiche Länderteil zu 196 Staaten von Afghanistan bis Zypern und einige Überblicksartikel zu Politik, Wirtschaft und Umwelt; bei den Deutschland-Seiten wurden übrigens alle sechzehn Bundesländer extra berücksichtigt. Abschließend gibt es noch einen Weltatlas mit mehr als sechzig kartografischen Blättern, die meist im kleinen Maßstab 1:14 Millionen gefertigt sind (ein Zentimeter entspricht hier 140 Kilometer). Leider lässt sich aber bei den Doppelseiten in der engen Taschenbuchmitte eher wenig erkennen.

Henning Aubel, Renate Ell, Philip Engler u. a.: Der neue Kosmos Welt-Almanach & Atlas 2025. Daten, Fakten, Karten. Kosmos-Verlag, Stuttgart 2024. 720 Seiten, 28 Euro. E-Book: 22,99 Euro. (Foto: Kosmos-Verlag)

Zahllose Details zu Ländern und aktuellen Ereignissen

Andererseits liefern die alphabetisch geordneten Länderporträts eine beeindruckende Fülle an Informationen: Es sind jeweils Daten zur Infrastruktur in Tabellenform und chronologische Momentaufnahmen von wichtigen Ereignissen. All diese Beiträge fallen recht unterschiedlich aus. Beim dünn besiedelten Königreich Bhutan (Himalaja) zum Beispiel sind es gerade mal drei Textspalten, bei der benachbarten Volksrepublik China sind es acht Seiten.

Doch dieses illustrierte Kompaktkompendium eignet sich nicht bloß zum gelegentlichen Nachschlagen von Daten und Fakten. Es kann auch neugierig machen und zum vagabundierenden Weiterlesen verführen. Wollte man etwa zunächst nur Näheres über die vom Klimawandel bedrohte Pazifik-Republik Vanuatu wissen, erfährt man gleich gegenüber Genaueres über politische und gesellschaftliche Konflikte in Usbekistan (Zentralasien) oder auf der nächsten Seite erstaunliche Details zum Amtsmissbrauch in der Vatikanstadt, dem kleinsten Staat der Erde.

Keine Frage, der Kosmos-Weltalmanach ist ein geopolitischer Kompass für Lesereisen um den Globus – mit der Garantie, dass es keine Odyssee wird.

Werner Hornung bespricht seit mehr als 50 Jahren politische Bücher und kartografische Literatur.

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