„Denn wissen Sie was?“: Trump: Putin und Selenskyj werden sich treffen müssen | ABC-Z

„Denn wissen Sie was?“
Trump: Putin und Selenskyj werden sich treffen müssen
22.02.2025, 09:16 Uhr
Der neue US-Präsident treibt Wolodymyr Selenskyj vor sich her. Unter der Woche erklärt er den ukrainischen Präsidenten zum „Diktator ohne Wahlen“. Schließlich nennt er Selenskyj „nicht sehr wichtig“ für Friedensgespräche mit Russland – abgesehen von einem Treffen mit Wladimir Putin.
Für die Beendigung des Ukraine-Krieges hält US-Präsident Donald Trump eine direkte Begegnung zwischen Kremlchef Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj für unausweichlich. „Präsident Putin und Präsident Selenskyj werden zusammentreffen müssen“, sagte Trump vor Journalisten im Weißen Haus. „Denn wissen Sie was? Wir wollen das Töten von Millionen von Menschen beenden.“
Die jüngsten Aussagen stammen von Freitag. Trump äußerte sich im Oval Office nur wenige Stunden, nachdem er dem TV-Sender Fox News sagte, die Teilnahme von Selenskyj an den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges sei „nicht sehr wichtig“.
Erneut kritisierte Trump den ukrainischen Präsidenten in seinen Aussagen persönlich. Selenskyj sei „schon seit drei Jahren“ dabei, sagte Trump. „Er macht Absprachen sehr schwer.“ Auch Frankreich und Großbritannien warf er vor, nichts für ein Ende des Krieges zu tun.
Deutlich freundlichere Worte fand der US-Präsident für den russischen Staatschef. Er habe sehr gute Gespräche mit Wladimir Putin geführt, aber „nicht so gute Gespräche mit der Ukraine“, sagte Trump ebenfalls am Freitag vor US-Gouverneuren im Weißen Haus. „Sie haben nichts auf der Hand, aber sie spielen mit harten Bandagen. Aber wir werden nicht zulassen, dass das so weitergeht.“
„Sehr mutig, in jeder Hinsicht“
Mit seinen jüngsten Äußerungen schien Trump dennoch von seinem vorherigen Konfrontationskurs gegenüber der Ukraine und Selenskyj etwas abzurücken. Bei dem Treffen mit Journalisten im Oval Office nannte er die Ukraine „sehr mutig, in jeder Hinsicht, die man sich vorstellen kann“. Doch die USA gäben ihr Geld für ein Land aus, „das sehr, sehr weit weg ist“.
Trump äußerte sich auch zu Verhandlungen über ein Rohstoff-Abkommen mit der Ukraine. Kiew werde „hoffentlich zeitnah“ ein Abkommen unterzeichnen, das Washington bevorzugten Zugang zu den ukrainischen Bodenschätzen gewährt. Trotz der Eskalation ihrer Spannungen verhandeln Washington und Kiew weiter über das Abkommen, das den USA als Gegenleistung für Sicherheitsgarantien Zugang zu strategisch wichtigen Mineralien in der Ukraine geben würde.
„Sie haben nichts getan“
Die US-Regierung hatte in den vergangenen Tagen auf hoher Ebene Gespräche mit der russischen Führung über eine Beendigung des Krieges aufgenommen, ohne Kiew oder Vertreter anderer europäischer Verbündeter daran zu beteiligen. Dies hat bei der Ukraine und ihren Unterstützern große Irritationen ausgelöst.
Gleichzeitig verschärfte Trump seinen Ton gegenüber der Ukraine deutlich. Der US-Präsident bezeichnete Selenskyj als „Diktator ohne Wahlen“ und warf ihm vor, für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mitverantwortlich zu sein. Selenskyj bezeichnete Trump seinerseits als Opfer russischer Desinformation.
Dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem britischen Premierminister Keir Starmer warf Trump unterdessen vor, nichts zu unternehmen, um den Krieg zu beenden. „Der Krieg geht weiter, sie hatten kein Treffen mit Russland, gar nichts, sie haben nichts getan“, sagte Trump. Macron sei sein Freund und Starmer ein „netter Kerl“, aber „niemand hat etwas unternommen“. Beide Politiker werden kommende Woche getrennt voneinander im Weißen Haus erwartet.