Geopolitik

„Den Fehler habe ich gemacht“ – Wagenknecht räumt falsches Höcke-Zitat ein | ABC-Z

Weil sie ihn falsch zitiert habe, wollte AfD-Politiker Björn Höcke gegen Sahra Wagenknecht vorgehen. Tatsächlich habe sie Post von Höckes Anwalt bekommen, sagt die BSW-Chefin bei WELT TV. Sie habe ein falsches Zitat übernommen – ob das richtige so viel besser sei, sei allerdings fraglich.

Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hat zugegeben, den thüringischen AfD-Vorsitzenden Björn Höcke in dem Duell mit AfD-Chefin Alice Weidel bei WELT TV falsch zitiert zu haben. Wagenknecht sagte am Donnerstag im Interview mit WELT TV: „Ich habe in dem Fall falsch zitiert, allerdings nicht bewusst, sondern ich habe das Zitat aus der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ übernommen.“ Sie habe inzwischen auch Post von Höckes Anwalt bekommen. Der Rechtsaußen der AfD hatte Wagenknecht „dreiste Falschbehauptungen“ vorgeworfen und angekündigt, juristisch dagegen vorzugehen.

Wagenknecht hatte in dem Duell mit Weidel erklärt, wenn Höcke beim Thema Remigration „von 20 bis 30 Millionen Menschen“ spreche, dann „wird mir übel“. Doch diese Zahlen hat Höcke offenkundig nie verwendet. Stattdessen hatte er 2023 im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel erklärt: „Wir werden auch ohne Probleme mit 20, 30 Prozent weniger Menschen in Deutschland leben können.“

Dazu sagte Wagenknecht: „Den Fehler habe ich gemacht. Das Zitat ist tatsächlich korrekt mit Prozent. Dann würden wir nicht über 30 Millionen, sondern ‚nur‘ über 24 Millionen sprechen.“ Sie bezweifelte, „ob das jetzt für die Menschen einen sehr großen Unterschied macht“. Im Übrigen hätte offenkundig weder Höcke noch dessen Mitarbeiter den Fehler in dem „FAZ“-Beitrag aus dem August bemerkt oder es sei ihnen egal gewesen. Man werde jetzt sehen, wie es in der Sache weitergehe.

Auch zum Stand einer Regierungsbildung in Sachsen und Thüringen äußerte sich Wagenknecht. Die CDU könne nicht mit einer Tolerierung einer Minderheitsregierung rechnen, sollten die Gespräche über eine Koalition mit dem BSW in Dresden oder Erfurt scheitern. Wagenknecht sagte: „Minderheitsregierungen wären die Option, wenn die Koalitionsgespräche scheitern. Allerdings wird es dann keine zugesagte Tolerierung geben, sondern eine solche Minderheitenregierung müsste sich dann im Zweifel ihre Mehrheiten suchen.“

Nach den Worten Wagenknechts wollen Teile der CDU in Sachsen „eigentlich lieber eine Minderheitenregierung, wo sie sich wahlweise dann auch bei der AfD Stimmen holen können“. Die CDU müsse sich aber entscheiden: „Wenn sie gar nicht mit uns koalieren möchte, dann sollte sie das auch offen sagen, weil dann kann man sich die Verhandlungen auch sparen.“

säd

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