Delay Sports unterliegt dem BFC Dynamo: „Sind fußballerisch keine Männer“ | ABC-Z
Berlin. Mit 0:12 endet der Traum von Delay Sports im Berliner Pokal-Achtelfinale beim BFC Dynamo. Co-Trainer Pannewitz findet deutliche Worte.
Die Bedingungen waren mit sechs Grad, grauem Himmel und frostigem Wind alles andere als einladend. Der Spielort darf vor allem als Sinnbild für die Sportstättenlandschaft in Berlin gelten: marode und nur eingeschränkt nutzbar. Doch der Wettbewerb versprach ein wenig Fußballglamour, ist der Berliner Landespokal doch das Tor in die erste Runde des DFB-Pokals, in dem die Bayern, Dortmund und Co. als potenzielle Gegner warten.
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Insofern darf der BFC Dynamo weiter auf den Berliner Pokalsieg und ein Traumlos im nächsten Sommer hoffen. Wobei festgehalten werden muss, dass die Aufgabe beim 12:0 (5:0) gegen Delay Sports keine wirkliche Herausforderung auf dem Weg ins Viertelfinale darstellte. Und es war nicht nur auf dem Spielfeld ein Duell zweier total unterschiedlicher Fußballwelten.
Sportforum ist mit 4500 Zuschauern ausverkauft
Dass die Partie erst mit gut 20 Minuten Verspätung angepfiffen wurde, lag am Zuschauerandrang. Oder an den Kontrollen beim Einlass, mit denen die rund 1200 Fans von Delay Sports in dieser Form vielleicht nicht gerechnet hatten. Das Sportforum war mit 4500 Zuschauern ausverkauft. Rekordkulisse für den BFC in dieser Spielzeit.
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Dass trotzdem so viele Gäste-Anhänger den Weg nach Hohenschönhausen gefunden hatten, ist dennoch bemerkenswert und zeigt, welche Wirkung der erst im Jahr 2021 gegründete Klub bereits erzielt hat. Was wenig nachvollziehbar war: Aus dem prall gefüllten Gästeblock kam kaum Unterstützung. „Für uns als kleiner Kreisliga-Verein war es schon okay, vor solch einer Kulisse spielen zu dürfen“, sagte Delay-Coach Andreas Schild dennoch.
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Bei Delay nahm man das sich anbahnende Debakel mit Humor. „Wenn Dynamo nicht zehn Tore schießt, haben sie das Spiel verloren“, war zu hören. Dennoch war in den Gesichtern zu erkennen, dass man beim Kreisligisten nicht mit solch einer deutlichen Demonstration des Fünf-Klassen-Unterschieds gerechnet hatte. Regionalligist BFC Dynamo wurde wiederum mit Gesängen, Anfeuerungen und Jubel nach jeder gelungenen Aktion unterstützt. Fast 60 Jahre Fußball-Geschichte machen es möglich.
Delay-Coach Schild: „Fehler machen den Unteschied“
Das Sportliche ist schnell erzählt. Regionalligist BFC Dynamo war in allen Belangen überlegen, führte durch Karim El Abed (6.), Kevin Lankford (20., 38./Foulelfmeter), McMoordy King Aerchlimann Hüther (30.) sowie Henry Jon Crosthwaite (45.+1) schon vor der Pause deutlich. Nach dem Seitenwechsel trafen Hüther (48., 58), Rufat Dadashov (49., 83.), Ivan Knezevic (53.), John Liebelt (77.) und Samuel Wüstenhagen.
„Wir haben es erwachsen zu Ende gespielt“, freute sich BFC-Coach Dennis Kutrieb, dass sein Team nach der Pause nicht nachließ. Delay-Trainer Andreas Schild bilanziete: „Bei unseren Fehlern hat man gesehen, was der Unterschied ist zwischen Kreisliga und Regionalliga.“ Sein Co-Trainer Kevin Pannewitz wurde da schon deutlicher: „Sie haben es wie Männer zu Ende gespielt, weil sie sich zur Pause mit dem 5:0 nicht zufriedengegeben haben. Wir sind im Fußball keine Männer.“
Und während sich der BFC von seinen Anhängern noch ausgiebig fern ließ, hatte sich der Delay-Fanblock zum Abpfiff schon merklich gelichtet. Für das Team gab es vereinzelten Applaus der verbliebenen rund 250 Fans.