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Debatte um Schulnamen: Kasperltheater in vier Akten | ABC-Z

Eine Schule darf nicht Otfried Preußler heißen.



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Nach dem Tod von Otfried Preußler wurde das Gymnasium Pullach bei München in Otfried Preußler Gymnasium umbenannt, doch nun, zehn Jahre später, soll der Name wieder geändert werden. Kritik an Preußlers NS-Vergangenheit wird als Grund genannt. Das bayerische Kultusministerium hat noch keine Entscheidung getroffen, aber die Tochter des Autors, Susanne Preußler-Bitsch, hat bereits ein anwaltliches Schreiben mit der “Kündigung” des Namens an das Ministerium geschickt. Der Vorhang für diese Kontroverse soll am 30. November fallen.

Otfried Preußler hat viele Kinderbuch-Figuren erfunden, unter anderen den Räuber Hotzenplotz.

© Catherina Hess/​SZ Photo/​dpa

Der Räuber-Hotzenplotz-Erfinder Otfried Preußler (1923 bis 2013) wurde posthum selbst zur Hauptfigur eines Dramoletts in vier Akten. Erster Akt: Nach dem Tod Preußlers beantragt die damalige Schulleiterin des Gymnasiums Pullach bei München, die Schule in Otfried Preußler Gymnasium umzubenennen. Die Tochter des Autors stimmt zu, von 2014 an trägt die Schule den neuen Namen. In den Kulissen aber rumort es. Nicht alle im Kollegium applaudieren bei der Umbenennung.

Zweiter Akt: Zehn Jahre später will die Schule mit neuem Leiter den Namen wieder loswerden. Nach langer Forschungsarbeit einzelner Kollegen und Schüler lautet die Kritik: Der Autor habe sich nie ausreichend von seiner NS-Vergangenheit distanziert.

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