Debatte um Intelligenz: Wie wichtig ist dir dein IQ? | ABC-Z

Über künstliche Intelligenz reden gerade alle, über menschliche Intelligenz reden heute vor allem Rechte und Rechtslibertäre im Internet. Schon seit einigen Jahren zeigen sich Trumpisten und Elon-Musk-Fanboys in den sozialen Medien fasziniert vom Intelligenzquotienten, vom IQ. Er soll die harte Währung sein, die im Berufsleben und in der Ausbildung wieder zählen müsste – anstelle von linken Identitäts- und Diskriminierungskategorien. Eine solche Fetischisierung von messbarer Intelligenz bringt natürlich Gefahren mit sich: Wie kurz ist der Sprung vom IQ hin zu eugenischen Überlegungen? Oder hin zu einem neuen Rassismus, bei dem wieder über die vererbte Intelligenz unterschiedlicher Ethnien diskutiert werden soll?
In der neuen Episode des Podcasts Die sogenannte Gegenwart sprechen Ijoma Mangold und Lars Weisbrod über den Reiz von IQ-Tests, über den Zusammenhang von Lebensglück und Intelligenz – und über die große Frage, wie wir damit umgehen, wenn Wissenschaft Erkenntnisse zu produzieren scheint, die uns politisch nicht gefallen.
Die Folge wurde am 3. Juli live aufgezeichnet in München beim Festival der Zukunft.
Sie erreichen das Team unter gegenwart@zeit.de.
SHOWNOTES
- Das neue Buch von Quinn Slobodian heißt Hayek’s Bastards: Race, Gold, IQ, and the Capitalism of the Far Right und ist bei Princeton University Press erschienen.
- Intelligenz – Große Unterschiede und ihre Folgen heißt das Buch von Elsbeth Stern und Aljoscha Neubauer, 2013 erschienen bei DVA.
- How heritability misleads about race heißt der zitierte Aufsatz des Philosophen Ned Block. Er kritisiert die Methodik, mit der die “Vererbbarkeit” von Intelligenz festgestellt werden soll.