Freising: Gedenkveranstaltungen zum Kriegsende vor 80 Jahren – Freising | ABC-Z

Wie Freising den Zweiten Weltkrieg und dessen Ende erlebte, können Interessierte in den kommenden Tagen noch bis zum 17. Mai während Führungen und Vorträgen erfahren. Landtagsabgeordneter Johannes Becher (Grüne) lädt aus Anlass des 80. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus zu einer Gedenkveranstaltung am Donnerstag, 8. Mai, auf dem Marienplatz in Freising ein. Beginn ist um 12 Uhr. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-Bda) erinnert mit einem Konzert, einer Ausstellung und mit einem Gedenk-Rundgang an den Tag der Befreiung. Von 16 Uhr an tragen Nancy Thym und Delf Maria Hohmann Lieder der Hoffnung und des Widerstands am Steincenter vor.
Parallel dazu zeigt eine Ausstellung Bilder von Menschen, für die der 8. Mai 1945 tatsächlich ein Tag der Befreiung war. Von Emilie Kröpelin, die sich bei einem sozialdemokratischen Freund versteckte und so der Deportation in ein Vernichtungslager entging, Emma Reißermayer, die das KZ Theresienstadt überlebte, Imma Maria Mack, die Lebensmittel ins Dachauer KZ schmuggelte sowie von Häftlingen des Dachauer Außenlagers in Eching/Neufahrn.
Um 18 Uhr startet ein Rundgang mit Guido Hoyer, dem Geschichtsreferenten der Stadt Freising, zu Freisinger Kasernen und Bauten der NS-Zeit. Interessant zu wissen: Zum Zeitpunkt der Machtergreifung der NSDAP hatte es in Freising keine Kasernen gegeben. Die Jäger- und spätere Vimy-Kaserne war seit 1921 in Wohnungen, Schulen und Behörden umgewandelt worden. 1937 existierten dann unter der Herrschaft der Nationalsozialisten drei Kasernen: die reaktivierte Vimy-Kaserne sowie die Neubauten der E-Kaserne am Plantagenweg und der Steinkaserne. Hoyer beleuchtet dabei die Geschichte der Militärbauten und ihre Nutzung. Er berichtet auch über Freisinger Antifaschisten und Kriegsgegner. Der Rundgang beginnt am Steincenter und führt über Rotkreuz- und Vimystraße zum Plantagenweg.
Am Donnerstag, 8. Mai, werden von 19.30 Uhr an im Asamsaal Dokumentationsfilme von Marcus Siebler zum Kriegsende im nördlichen Landkreis gezeigt. Am Freitag, 9. Mai, leitet Christina Metz die Stadtführung „Bomben über Freising – der 18. April und seine Folgen“. Treffpunkt ist um 18.15 Uhr vor dem Kiosk am Bahnhof. Eine Anmeldung unter stadtarchiv@freising.de ist notwendig.
Eine alternative Stadtführung zu Kriegswegen und Friedenspfaden mit Dieter Wittmann und Ernst Fischer bieten das Katholische Kreisbildungswerk und Pax Christi am Samstag, 10. Mai, ein weiteres Mal an. Beginn ist um 14 Uhr am Marienplatz. Eine Anmeldung info@kbw-freising.de ist notwendig. Um 15 Uhr beginnt im Asamsaal eine musikalische Lesung, das Opus 1945, zu 80 Jahren Kriegsende. Tickets dazu kosten 16 Euro im Vorverkauf am Marienplatz 7 oder unter freising.reservix.de. Den Abschluss der Gedenkveranstaltungen bildet die Stadtführung „Befreiung und Besatzung – Freising in den ersten Nachkriegsmonaten“ mit Stadtarchivar Florian Notter am Samstag, 17. Mai. Treffpunkt ist um 10 Uhr alternativ um 14.30 Uhr vor dem Stabsgebäude an der Steinkaserne. Eine Anmeldung unter stadtarchiv@freising.de ist notwendig.