“Das teuerste und besonderste”: Monika Baumgartner verrät ihre Wiesn-Highlights | ABC-Z
München – “Das Riesenrad war als Kind immer mein Highlight”, erzählt Monika Baumgartner. Und genau dort startet die AZ ihren Wiesnrundgang mit der Volksschauspielerin. “Das war damals das Teuerste und Besonderste.” Als Kind das Gefühl zu haben, man kann die ganze Wiesn überblicken, fand sie überwältigend.
Auch als Erwachsene lud Baumgartner ihren Besuch aus der ganzen Welt immer ins Riesenrad auf die Wiesn ein. An diesem Tag lädt die AZ die Schauspielerin ins Riesenrad ein und dreht ein paar Runden mit ihr. Auch heute noch genießt sie den Blick von oben auf ihre geliebte Wiesn in vollen Zügen.
“Meine Oma und meine Tanten waren immer mit auf der Wiesn”
Weiter geht’s nur ein paar Schritte weiter zur Krinoline. “Ich finde so super, dass es die seit 100 Jahren gibt”, sagt Baumgärtner. Mit dem historischen Karussell verbindet sie viele Erinnerungen an ihre Familie. “Meine Oma und meine Tanten waren ja auch immer mit auf der Wiesn. Die waren damals so alt wie ich heute”, so Baumgartner (73). Die Krinoline mit ihrer kleinen Kapelle war da genau das Richtige.
Während das Karussell langsam seine Runden dreht, kommen bei Baumgartner die Erinnerungen hoch. Aufgewachsen ist sie in einfachen Verhältnissen in Schwabing. Ihr Vater war Postbeamter. Als in Moosach ein Postler-Viertel gebaut wurde, zog die fünfköpfige Familie von einer 38-Quadratmeter-Wohnung in eine Drei-Zimmer-Wohnung.
“Wir Kinder haben gar nicht gewusst, was wir mit dem vielen Platz anstellen sollen”, erzählt Baumgartner lachend. Darum hat sie sich auch in der neuen Wohnung mit ihrer jüngeren Schwester weiter das Bett geteilt. Viel Zeit zum Ratschen haben wir nicht, denn es geht weiter zu den Käfig-Schaukeln. An die erinnert sich Baumgartner ganz besonders gut. Den Überschlag schaffte sie mit links, darum gab es bei ihr keinen Wiesnbesuch ohne die Schaukeln, in denen man aufrecht in einem Käfig steht.
Mit Steckerlisch in der Käfig-Schaukel
Einmal war sie schon auf dem Heimweg, hatte sich gerade zwei Steckerlfische fürs Abendessen gekauft. Da fiel ihr ein: “Halt! Ich muss noch in die Käfig-Schaukel!” Die Tüte mit den Steckerlfischen nahm sie mit in den Käfig, legte sie hinter sich und schaukelte los.
Leider blieben die Fische nicht in der Tüte, sondern verteilten sich komplett auf dem Käfig-Boden. “Den Rest des Wiesnbesuchs hab ich schließlich damit verbracht, die Schaukel zu putzen”, erzählt Baumgartner lachend.
Auch der Vogerl-Jakob gehörte für Baumgartner schon damals zur Wiesn. “Auf dem Heimweg sind wir dann immer in der Tram gesessen und haben das Pfeifen geübt”, erinnert sie sich. Der heutige Vogelpfeiferl-Mann Horst und sein Sohn Tobias freuen sich so über Baumgartners Besuch, dass sie sie zu sich in ihr kleines Häuserl bitten. Für ein gemeinsames Foto und ein Autogramm schenken sie ihr auch ein Pfeiferl.
“Das Kettenkarussell habe ich geliebt!”
Auch auf dem Toboggan machte Baumgartner als Kind eine gute Figur. “Und das Kettenkarussell habe ich geliebt!” Die Geisterbahn eher nicht. “Des gruselige Geister-Zeug hat uns immer den Spaß verdorben”, sagt sie. Wir wollten lieber draußen sein, was sehen von allem.”
Apropos gruselig: Einmal war Monika Baumgartner schon als Wiesnwirtin auf dem Oktoberfest – allerdings nur fürs Fernsehen. Im Jahr 2007 spielte sie im Münchner Tatort “A gmahde Wiesn” mit. Heute mag Baumgartner besonders gerne die Oide Wiesn. Kaum auf dem Gelände, fängt sie auch schon an, sich mit einer Frau am Karussell zu unterhalten – und schwingt sich direkt auf eines der Pferde. Das Karussell fährt los, und Baumgartner ruft begeistert: “Ich bin wieder fünf Jahre alt!”
“Später, so mit 14 Jahren, war dann das Calypso angesagt”, weiß die Schauspielerin noch. Das steht heute ebenfalls auf der Oidn Wiesn. Am Fahrgeschäft läuft das Lied “Ein Bett im Kornfeld”, Baumgartner fängt an, dazu zu tanzen – und steckt die halbe Oide Wiesn mit ihrer guten Laune an.
Bier und Hendl in der Boandlkramerei
Aber Monika Baumgartner schaut nicht nur zurück. Zum Abschluss möchte sie spontan etwas Neues sehen: die Boandlkramerei. Gleich am Eingang treffen wir den Wirt des neuen Wiesnzelts, Peter Schöniger. Der freut sich riesig über den prominenten Besuch und lädt die ganze Truppe auf Hendl und Bier ein. “Schmeckt wunderbar”, findet Baumgartner und prostet mit ihrer Maß in die Runde.
Jetzt fehlt eigentlich nur noch das Dirndl. “Ich finde das wunderschön. Und habe auch eins im Schrank”, sagt Baumgartner, “aber ich bin einfach nicht der Typ dafür”. Das braucht’s auch nicht, findet die AZ.
Das Wiesngefühl trägt man wie Monika Baumgartner im Herzen. Da braucht’s weder Schürze noch Mieder dazu. Was zählt, sind die Erinnerungen. Und der Wiesnrundgang mit der Volksschauspielerin wird eine ganz besonders schöne bleiben.