Das sind die Preisträgerinnen 2025 | ABC-Z

Fünf Frauen, fünf Projekte und so viel mehr Leben, die damit zum Besseren gewendet werden: Am 19. November ehrt der gemeinnützige Verein „GOLDENE BILD der FRAU hilft e.V.“ in Hamburg wieder außergewöhnliche Frauenprojekte. Um die Begleitung von Familien mit sterbenden Kindern, um mehr Chancengerechtigkeit und den Kampf gegen Armut und Gewalt geht es den Preisträgerinnen in diesem Jahr.
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Jedes Projekt erhält 15.000 Euro Fördergeld vom Verein. Außerdem haben die Leserinnen und Leser bis zum Vorabend der Verleihung die Möglichkeit, online oder telefonisch über ihr Lieblingsprojekt abzustimmen. Das Projekt mit den meisten Stimmen erhält den Publikumspreis von 30.000 Euro. Lesen Sie hier, mit welchen kreativen Ideen sich die fünf Preisträgerinnen für andere einsetzen:
Christina Schreiber (M.) verschenkt mit ihrem Verein „Women For Women e.V.“ Kühe an alleinstehende Frauen in Kenia, damit diese sich eine Existenz aufbauen können.
© BILD der FRAU / Women For Women e.V. | BILD der FRAU / Women For Women e.V.
Verein „Women for women“ schenkt Frauen in Kenia eine Lebensgrundlage
Christina Schreiber ist eine von ihnen. Auf einer Afrika-Reise erlebte die 66-Jährige die Not vieler Frauen in Kenia. „Sie hatten nichts, oft nicht mal genug zu essen“, erinnert sie sich. Christina Schreiber will helfen und hat eine Idee: „Wir gründen einen Verein und verschenken Kühe! An bedürftige alleinerziehende Frauen – so geben wir ihnen eine Lebensgrundlage.“
Die Frauen dürfen die Milch ihrer Kühe verkaufen, nicht aber die Kühe selbst. Sie gehören ihnen erst, wenn ihre erstgeborenen Kälber an den Verein zurückgegeben werden. Dort werden sie an andere Frauen weitervermittelt. Bis Frühjahr 2025 hat ihr Verein „Women for women e.V.“ so schon über 1700 Frauen Hoffnung und Zukunft geschenkt. „Die Kuh gibt Nahrung, Einkommen – Würde“, bringt Christina Schreiber es auf den Punkt. Alle Infos unter www.womenforwomen.de.
Mit ihrer MUT Academy hilft Donya Golafshan (l.) Kindern aus schwierigen Verhältnissen.
© BILD der FRAU / Ulrike Schacht | BILD der FRAU / Ulrike Schacht
Jugendliche finden Unterstützung in der „MUT Academy“
Auch die „MUT Academy“ unterstützt Menschen, genauer gesagt Jugendliche, auf ihrem Weg zu einem selbstbestimmten Leben. Donya Golafshan (38) und ihr 80-köpfiges Team helfen Mädchen und Jungen aus schwierigen Verhältnissen, sich auf ihr Berufsleben vorzubereiten. „Der Bedarf an Orientierung ist groß“, so die Gründerin. „Wir haben einen Ort geschaffen, an dem junge Menschen nicht bewertet werden.“ Und lernen, an sich zu glauben.
In der Akademie können die Jugendlichen zum Beispiel Unterstützung bei Bewerbungsverfahren erhalten. Für die gebürtige Iranerin ist das eine Herzensangelegenheit: „Mein Vater hat mir und meinen vier Geschwistern immer gesagt: ‚Steh auf, wenn was schiefläuft. Ihr habt euer Leben selbst in der Hand.‘“ Den Mut und das Wissen, dass Herkunft nicht über Zukunft entscheidet, hat sie schon über 900 Jugendlichen mitgegeben. Alle Infos unter www.mutacademy.de.
Miriam Peters bietet Gewaltopfern auf dem Land eine Anlaufstelle mit ihrer Initiative „Land-Grazien“.
© BILD der FRAU / Karin Costanzo | BILD der FRAU / Karin Costanzo
Die „Land-Grazien“ helfen Opfern von häuslicher Gewalt
Mut machen – das will auch Miriam Peters. Die 34-Jährige setzt sich in Schleswig-Holstein für Opfer häuslicher Gewalt ein. Die Initiative „Land-Grazien“ ist eine Antwort auf einen gefährlichen Trend: Jede vierte Frau erlebt in Deutschland häusliche Gewalt, jeden zweiten Tag stirbt eine Frau durch ihren Partner. „Das ist auf dem Land nicht anders als in der Stadt“, sagt Peters. Doch suchen Frauen in ländlichen Regionen oft vergeblich Schutzräume wie Frauenhäuser oder Beratungsstellen.
Miriam Peters möchte „Frauen direkt vor Ort helfen“, und zwar auf ihre eigene Weise: Die Zweifachmama sammelte Spenden, kaufte einen als Handwerker-Mobil getarnten kleinen Transporter und beklebt ihn regelmäßig mit neuen Firmen-Logos, damit er weniger auffällig ist. So schafft sie einen Schutzraum auf Rollen, in dem sie Frauen für eine Beratung treffen kann, ohne dass deren Männer es mitbekommen. Bis zu zehn Frauen trifft sie jede Woche und gibt ihnen neben vielen Ratschlägen vor allem eines mit auf den Weg: „Du schaffst das.“ Alle Infos unter www.land-grazien.de.
Auf Carolin Feismanns Gut können todkranke Kinder und ihre Familien fernab vom Alltagsstress gemeinsam Zeit verbringen.
© BILD der FRAU / Ulrike Schacht | BILD der FRAU / Ulrike Schacht
Kinderhospiz Gut Feismann richtet sich an Familien
Einen Zufluchtsort hat auch Carolin Feismann geschaffen. Mit ihrem Mann betreibt die 49-Jährige in Nordrhein-Westfalen ein tiergestütztes Kinderhospiz auf einem Bauernhof. Hierher kommen Familien, deren Kinder todkrank sind, um zwischen Schafen, Kaninchen, Hühnern und Ponys gemeinsame Tage zu verbringen. Sogar eine Sterbebegleitung ist auf Gut Feismann möglich. Zehn Mitarbeiter hat sie, darunter Heilerziehungspfleger, Familientrauerbegleiter und Palliativkrankenschwestern.
„Dass Familien mit kranken Kindern Frieden finden, wir Kraft geben können – das ist mein Sinn“, sagt Carolin Feismann. Einen neuen Sinn suchte sie selbst einst, als sie als Buschpilotin und Logistikerin für „Ärzte ohne Grenzen“ in Afrika im Einsatz war und eine Kollegin auf tragische Weise ums Leben kam. Carolin Feismann begriff: „Ich kann hier keinen Frieden schaffen.“ In der Heimat ist ihr das gelungen. Alle Infos unter www.gutfeismann.de.
Helene Nestler, 70, ist eine von fünf Preisträgerinnen der „GOLDENEN BILD der FRAU 2025“. Mit ihrem Verein Mammalade für Karla e.V. rettet sie Obst, kocht daraus mit Seniorinnen jede Woche Marmelade und spendet den Erlös ans Frauenobdach Karla 51.
© BILD der FRAU / Marion Vogel | BILD der FRAU / Marion Vogel
„Mammalade für Karla e.V.“ hilft obdachlosen Frauen und Kindern
Die fünfte diesjährige Preisträgerin der „GOLDENEN BILD der FRAU“ ist Helene Nestler. Mit ihrem Projekt hilft sie nicht nur wohnungslosen Frauen und Kindern in Not, sondern tut nebenbei auch noch etwas gegen die Lebensmittelverschwendung. Und zwar, indem sie Marmelade kocht. Über 20 Tonnen überreifes Obst hat das Team von „Mammalade für Karla e.V.“ schon vorm Supermarkt-Müll gerettet. Daraus wurden mehr als 140.000 Gläser „Mammalade“ und rund 250.000 Euro Spendengelder. Letztere gehen an das Münchner Frauenobdach „Karla 51“.
Mit ihrem unermüdlichen Einsatz will die 70-Jährige „Frauen und Kindern das Leben etwas erleichtern und ihnen ein Stück Würde zurückgeben.“ Von dem Geld kann das Obdach ganz alltägliche Dinge wie etwa Fahrräder oder neue Brillen finanzieren. Die Idee kam Helene Nestler vor neun Jahren, als sie die ersten 20 Gläser Marmelade verkaufte. „Es hat sich so gut angefühlt: Obst retten und Menschen in Not unterstützen.“ Alle Infos unter www.mammaladefuerkarla.de.
















