Das sind die 16 schönsten Leuchten des Jahres | ABC-Z

Neue Leuchten
Mehr Licht
Von PETER-PHILIPP SCHMITT
30. Oktober 2025 · Die Tage werden kürzer – und dunkler. Zeit für eine neue Leuchte. Wir zeigen 16 der schönsten Entwürfe aus diesem Jahr.
Arctic
Schon der Name deutet es an: Die Leuchte nimmt sich die filigrane Geometrie von Eiskristallen zum Vorbild. Zusammengesetzt ist sie aus Dreiecken und Fünfecken, die das Licht von innen und von außen einfangen, brechen und reflektieren. Entworfen wurde Arctic von BIG – dem von Bjarke Ingels 2006 in Kopenhagen gegründeten Studio. Die Bjarke-Ingels- Gruppe hat inzwischen mehr als 700 Mitarbeiter in aller Welt. Der italienische Hersteller Artemide bietet das skulpturale Objekt als Tisch-, Steh-, Decken- und Pendelleuchte an.
Light and Speaker
Sechs von zehn Personen hören Musik zu Hause, beim Arbeiten oder Lernen. Darum hat Canon nicht nur sein erstes Musikalbum („AutoFocus“) entwickelt, sondern auch eine Leuchte mit Lautsprecher. Mit dem schwenkund drehbaren Arm lässt sich der Arbeitsplatz punktuell beleuchten, der Lautsprecher wurde fürs Abspielen von Hintergrundmusik entwickelt – ideal, wenn man sich auf die anstehende Arbeit konzentrieren muss.
Blossom
Peter Bowles war der Erste, der edles Porzellan, sogenanntes Bone China, das mit Knochenasche versetzt ist, für Leuchten verwendete. Dafür gründete er vor 35 Jahren in Oxfordshire sein Unternehmen Original BTC, das heute von seinem Sohn Charlie geführt wird. Charlie Bowles hat auch diese Leuchte gestaltet, die an eine Blüte erinnern soll. Die Herstellung des Schirms im Schlickergussverfahren ist aufwendig und dauert mehrere Tage. Gefertigt wird in Stoke-on-Trent in England, gedacht ist die Wandleuchte für den Nachttisch, einen Kamin, lange Flure oder auch neben einem Spiegel im Badezimmer.
GioIa Equilibrio
Die meisten Leuchten von Axel Meise lassen sich mit einer Geste steuern – berührungslos und intuitiv. Mit einer Handbewegung geht das Licht an oder aus, lässt sich die Farbe ändern, damit man sich besser konzentrieren oder entspannen kann. Das gilt auch für die Serie Gioia, die Meises Münchner Marke Occhio in 18 Farbtönen anbietet. Die kleinste der beweglichen ringförmigen LED-Leuchten, Tavolo, ist in der Höhe von 28 bis 75 Zentimetern verstellbar, die Equilibrio von 62 bis 96 und die größte, die Lettura, von 120 bis 166 Zentimetern. Bei allen dreien sind Kopf und Körper um 360 Grad drehbar.
Airmod
Fast 100 Jahre alt ist die in Châtillonsur- Saône in den Vogesen gegründete Marke Sammode. Für das französische Unternehmen in Familienbesitz hat der Münchner Stefan Diez seine Kollektion MOD entworfen, zu der Wand- und Deckenstrahler, aber eben auch die in der Luft hängende AIRMOD gehören. „Ich interessiere mich für das Licht als solches: Welche Leuchte entwerfe ich, die die Atmosphäre verändern kann? Oder umgekehrt: Welche Atmosphäre erzeuge ich, indem ich eine bestimmte Leuchte entwerfe?“ Das modulare Programm ist in 238 Typen und Designvarianten erhältlich, darüber hinaus wird es in verschiedenen Strahlkonfigurationen, Leistungsstärken, Farbtemperaturen und Steuerungsarten angeboten. Es sind also nahezu 30.000 Versionen möglich.
Campfire
Studiert haben sie beide Kunst, an der Universität der Künste in Berlin und der Städelschule in Frankfurt, bei Künstlern wie Wolfgang Tillmans und Hito Steyerl. Das merkt man den Entwürfen der Brüder Grau an. Für Timon und Melchior Grau, die 2021 das von ihren Eltern 1986 gegründete Unternehmen Tobias Grau übernahmen, es heißt jetzt nur noch Grau, ist Campfire ein skulpturales Designpiece. Es soll wie ein Lagerfeuer „den perfekten Mittelpunkt für gesellige Runden“ schaffen. Die sechs bis zu 1,60 Meter hohen „Streichhölzer“ aus Aluminium tragen Köpfe aus mundgeblasenem Glas und wiegen 17 Kilogramm.
Pajama
René Barba wurde in Havanna auf Kuba geboren, er ist aber Amerikaner und lebt und arbeitet in Paris. Für die italienische Marke Gervasoni hat er eine Leuchtenfamilie entwickelt, die aus zerknittertem Papier zu bestehen scheint. Das synthetische Material Tyvek ist aber aus hochdichtem Polyethylenvlies und ziemlich strapazierfähig. Im Inneren verbirgt sich eine Metallstruktur, die noch zusätzlich Stabilität gibt und die Leuchte in Form hält. Der Sockel ist aus Harz.
TL 7
Sie kann an einem Kabel hängen (mit USB-Anschluss), muss aber nicht. Das ist die Idee der Leuchtenserie von George Sowden und seinem Team in Italien und in China. Duale Funktionalität nennt Sowden die doppelte Einsatzmöglichkeit seiner Leuchte: angebunden auf einem Tisch oder tragbar für alle Gelegenheiten. Der Brite, inzwischen 83 Jahre alt, zählte zu den Gründern der Memphis-Bewegung. Im Jahr 2010 entstand seine eigene Marke: Sowden.
Grammoluce
Mit drei Kugeln lässt sich die Leuchte aus Borosilikatglas des chinesischen Designers Min Dong (von Habits Design für Martinelli Luce) dimmen. Sie sind unterschiedlich groß und schwer, das Glas hat oben eine Membran aus Lycra. Wird das Gewebe verformt, schaltet sich das Licht ein oder wird gedimmt. Mit der kleinen Kugel (300 Gramm) wird es weicher und wärmer, mit den größeren Kugeln (700 Gramm oder 1,3 Kilogramm) stärker und kühler.
Hinpan
Sie soll das Raumerlebnis verbessern, indem sie nicht nur ein sanftes Licht diffundiert. Ihr Bezug aus Polyurethanschaum absorbiert auch den Schall. Die Leuchte hat einen Durchmesser von 130 Zentimetern. Entwickelt hat sie das Mailänder Studio Mandalaki (Enrico De Lotto, George Kolliopoulos, Giovanni Senin und Davide Giovannardi) für die italienische Marke Luceplan. Neben der runden gibt es auch eine lineare Version, 1,60 Meter lang und 65 Zentimeter breit.
Beaded T
Knapp 65 Zentimeter hoch ist die Tischleuchte der Beaded-Serie (B.lux) des Berliner Designers Werner Aisslinger. Sie besteht aus Aluminium und geblasenem Glas. Ihr doppelter Diffusor mit direktem und indirektem Licht ist in Opalweiß oder Rauchgrau erhältlich. Der zentrale Aluminiumring hat eine strukturierte mattschwarze Oberfläche. Zur Familie gehört auch eine 1,40 Meter hohe Stehleuchte (Beaded F), die Deckenleuchte Beaded C und die Pendelleuchten Beaded S, die es einzeln (S 1) gibt, als Verbund von drei und fünf Leuchten (S 3 und S 5) sowie als horizontale Version mit zwei oder drei Leuchten (SH 2 und SH 3).
Seki Han
Der Entwurf von Tobia Scarpa ist schon mehr als 60 Jahre alt. Nun hat ihn die italienische Marke Flos neu aufgelegt. Die Stehleuchte hat zwei senkrechte Flügel aus Eschenholz, die durch verchromte Metallbeschläge verbunden sind und um eine zentrale röhrenförmige Lichtquelle rotieren. Der Sockel ist aus schwarzem Eisen. Die moderne Version des 90 Jahre alten Tobia Scarpa ist mit eigens entwickelten dimmbaren LEDLeuchtmitteln ausgestattet, doch auch LEDRöhren können verwendet werden.
Asteria
Alberto und Francesco Meda, Vater und Sohn, arbeiten schon seit 2008 zusammen, aber nicht ausschließlich. Für ihre Pendelleuchte Asteria (für Foscarini) haben sie die Formensprache klassischer Kronleuchter auf das Wesentliche reduziert. Keine Kerzen, keine Kugeln, schon gar keine Pendeloques. Die Arme selbst bestehen aus LED-Streifen, das Licht ist in die Struktur integriert. Sechs Arme bilden eine Ebene des Kronleuchters, bis zu drei Ebenen können versetzt angeordnet werden, und das in drei Größen (65, 105 und 145 Zentimeter Durchmesser). Asteria ist in zwei Farben erhältlich: Dunkelrot und Titan.
Cascade
Inspiration für diese Leuchte waren Papierlaternen. Den Auftrag aber bekam Lee Broom von der spanischen Porzellanmanufaktur Lladró, die 1953 von den Brüdern Juan, José und Vicente Lladró gegründet wurde. Es gibt drei verschiedene Pendelmodelle mit runden oder zylindrischen Schirmen, die sich beliebig und in verschiedenen Größen und Längen auffädeln lassen. Zur Serie des Briten (Jahrgang 1976) gehört auch eine tragbare Tischleuchte ohne Kabel.
La Dré
Das Unternehmen Moormann kommt schon seit fünf Jahren ohne seinen Gründer Nils Holger Moormann aus. Die Geschwister Kristina Münnix und Christian Knorst übernahmen 2020. Sie haben das Möbelprogramm, nun auch um Leuchten erweitert. Die Moormann-Leuchte hat das Studio Haus Otto (Patrick Henry Nagel und Nils Körner) aus Stuttgart entwickelt. Sie hat einen kreisrunden Lampenschirm, der sich auf die Glühbirne stecken und dank seines Kugelgelenks drehen, neigen und schwenken lässt.
Frakki
Der 1951 in Ferrara in Italien geborene Michele De Lucchi mag Schindeln, er hat sie schon bei etlichen anderen Werken und Projekten eingesetzt. Für die Muraneser Glasmanufaktur Venini, vom Mailänder Anwalt Paolo Venini im Jahr 1921 gegründet, hat er nun eine Kollektion entworfen, deren Leuchten aus Schindeln in Flachglastechnik zusammengesetzt werden. Die in Form gepressten Elemente lassen sich wie bei einem Mosaik beliebig zusammenfügen, als Wand- und Deckenleuchten, als hängende Pendel- oder stehende Tischleuchten. Selbst eine Schindelwand aus Glas, von hinten beleuchtet, lässt sich mit ihnen gestalten
Fotos: Unternehmen





















