Gesundheit

Das sagen Kardiologen über die Tatort-Folge „Kammerflimmern“ |ABC-Z

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie nimmt Stellung zur jüngsten Tatort-Folge „Kammerflimmern“. Darin sterben Dutzende Menschen, die einen implantierten Defibrilator tragen, durch einen Hackerangriff. Das Gerät, das eigentlich bei Herz-Rhythmusstörungen Leben rettet, in dem es kurzzeitig quasi die Kontrolle über den Herzschlag übernimmt, wird im Film manipuliert und zur tödlichen Gefahr. 

Ein Szenario, das bei Menschen, die Herzimplantante tragen, Ängste auslösen kann, so die Kardiologen in ihrer Mitteilung. Doch die Fachgesellschaft  ist von der Sicherheit und Qualität der implantierbaren Defibrillatoren überzeugt. Es seien „sichere und lebensrettende Medizinprodukte“, die weltweit millionenfach eingesetzt würden. Allein in Deutschland würden jährlich etwa 20.000 Geräte eingesetzt (Stand 2022). 

Die im Film gezeigte Manipulation sei ein extrem überspitzt dargestelltes Szenario. Die strengen europäischen und internationalen Sicherheitsstandards für Medizinprodukte schlössen einen Fremdzugriff nahezu aus, bisher sei auch kein solcher bekannt geworden. Die Nutzen-Risiko-Bilanz für die Defibrillatoren sei eindeutig: „Die Geräte retten Leben und sind sicher“, heißt es in der Mitteilung.

Aufmerksamkeit auf IT-Sicherheit gelenkt

Gleichzeitig begrüßt die Fachgesellschaft, dass der Tatort die Aufmerksamkeit auf die zunehmende Bedeutung von IT-Sicherheit im Gesundheitswesen lenke. Hersteller und Zulassungsbehörden arbeiteten kontinuierlich daran, Geräte bestmöglich gegen Fremdzugriffe abzusichern und entsprechende Schutzmechanismen weiterzuentwickeln.

„In der Realität ist das Risiko eines gezielten Hackerangriffs auf implantierbare Defibrillatoren – kurz ICDs – sehr unwahrscheinlich. Die Systeme sind durch mehrere Sicherheitsmechanismen geschützt, erfordern einen direkten physischen oder äußerst spezifischen digitalen Zugang, und die Hersteller arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung und Aktualisierung der Sicherheitssysteme“, so David Duncker, Leiter des Hannover Herzrhythmus Centrums an der Klinik für Kardiologie der Hochschule Hannover.

Back to top button