„Das macht mir Sorgen“, sagt Experte wegen neuer Entwicklung in Kölner Drogenkrieg | ABC-Z
Der Drogenkrieg in Köln macht den Behörden weiter zu schaffen. Vor allem das zunehmend jüngere Alter der Täter bereitet einem Kriminalitäts-Experten Sorgen. Der fordert jetzt strengere Ermittlungsmethoden.
Die organisierte Drogenkriminalität in Köln wirft weiter einen dunklen Schatten über die Stadt. Jetzt schlägt ein Experte Alarm!
„Sehr jung und absolut brutal“: Experte warnt vor neuer Entwicklung in Kölner Drogenkrieg
Im vergangenen Jahr ging in Köln eine Serie von Sprengsätzen hoch, Hintergrund waren Auseinandersetzungen unter kriminellen Banden. Darunter die Mocro-Mafia, die für mehrere Taten wie Explosionen und Entführungen verantwortlich gemacht wird.
Die Täter in der organisierten Drogenkriminalität werden nach Beobachtung des Experten Oliver Huth immer jünger.
„Die sind alle 20, 24, 25 Jahre alt. Und das ist neu, das macht mir Sorgen“, sagte der NRW-Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) der „Deutschen Presse-Agentur“.
Er denke dabei etwa an die Tatverdächtigen rund um die Kölner Explosionsserie des vergangenen Halbjahrs. Als Hintergrund dieser Taten wird eine Auseinandersetzung unter Drogenbanden vermutet.
„Wir beobachten das in ganz Europa“
So geht es nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft unter anderem um das Verschwinden von schätzungsweise 300 Kilogramm Cannabis aus einer Lagerhalle in Hürth mit einem Straßenwert von über 1,5 Millionen Euro.
„Wir beobachten das in ganz Europa, aber jetzt eben auch unter einem Brennglas in Köln“, sagte Huth. „Es gibt da ein Täterspektrum in der organisierten Kriminalität, das sehr jung ist und gleichzeitig absolut brutal.
Diese Täter wollen sich schnell in den Markt bringen, in Hierarchien aufsteigen – und dafür sind sie bereit, praktisch jedes Risiko einzugehen. Das macht mir an diesem Kölner Sachverhalt Sorgen.“
Experte fordert neue Ermittlungsmethoden
Das belegen etwa die schweren Explosionen und die Entführung eines Paares aus Bochum, das in Köln gequält und gedemütigt wurde.
Die Bekämpfungsstrategie müsse dementsprechend angepasst werden. So spielten nicht nur auf dem Feld des Terrorismus, sondern auch in der organisierten Kriminalität falsche Vorbilder im Internet eine fatale Rolle.
„Da müssen wir uns Gedanken machen“, sagte Huth. „Wir müssen uns da im Bereich der Jugendkriminalität ganz anders aufstellen, zum Beispiel Jugendbanden schon mit verdeckten Ermittlungsmethoden verfolgen – und dies frühzeitig, damit es gar nicht erst zu solchen Auswüchsen kommt.“