Kultur

“Das Kanu des Manitu”: Es war einmal ein lustiger Film | ABC-Z

Das letzte Mal sah ich ihn vor zwölf Jahren. Ich schaute den Film gemeinsam mit meinem ersten Freund, R., einem blassen, asthmatischen, bourgeoisen Franzosen aus Paris. Für R. endete “Popmusik” bei Debussy, Godard hielt er wie den Großteil des französischen Kinos für maßlos überschätzt, er zeigte mir damals Flaubert, Balzac, Alexandre Dumas, die mystische, qualvolle Poesie von Arthur Rimbaud. Ich zeigte ihm den Schuh des Manitu.

Es war, als würde ich ihm eine von diesen Geschichten erzählen, die man immer mit sich trägt und nur vorholt, wenn man jemanden kennenlernt, der es wert ist und der einen wirklich und mit allem verstehen soll. Dieser Film gehörte zu diesem Deutschland, in dem der schöne Pariser und ich jetzt zusammenlebten. Ein Teil der nationalen Identität, oder zumindest ein Konfettiteilchen irgendeiner Identität. R. lachte mehrmals laut auf, schüttelte fassungslos seinen Caravaggio-Kopf. Was für ein unfassbarer Unsinn! Und das von Deutschen! R. war begeistert. Ich war erleichtert.

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