Wolodymyr Selenskyj und Friedrich Merz: “Guten Tag. Was ist nun mit Taurus?” | ABC-Z

Die Rhetorik ist entschlossen, aber verfolgt Friedrich Merz wirklich eine neue Ukrainepolitik? Beim Besuch von Wolodymyr Selenskyj gibt es Momente der Wahrheit.
© [M] Liesa Johannssen/Reuters
Manchmal sind es einzelne Augenblicke,
die größere Entwicklungen einfangen. Als Wolodymyr Selenskyj im Kanzleramt
das Wort ergreift, kommt es zu einem solchen Moment. Der ukrainische
Präsident ignoriert noch den Umstand, dass er in Dutzende fragende,
irritierte Gesichter schaut, doch als ihm Friedrich Merz dann seine Hand auf
den Unterarm legt, kann das Selenskyj nicht länger ignorieren.
Die
Simultandolmetscherin ist nicht zu hören, Selenskyjs Worte sind damit für den
Bundeskanzler, seine Berater und den Großteil der anwesenden Journalisten nicht
zu verstehen. “Ihr habt keine Übersetzung?”, fragt Selenskyj verdattert. “Immer
noch nicht?” Merz, dessen Hand Selenskyjs Arm während dieser langen Sekunden gar
nicht mehr loslassen mag, bleibt ihm zugewandt und scherzt: “German
technology”. Deutsche Technik eben, beide lachen kurz.