Geopolitik

Das Erste-“Deutschlandtrend”: Regierung Merz ist nach vier Monaten unbeliebter als Ampel-Koalition | ABC-Z

Ein Großteil der Menschen in Deutschland ist mit der schwarz-roten Regierung nach vier Monaten unzufrieden. Das geht aus den Zahlen des aktuellen ARD-Deutschlandtrends hervor. Demnach sind nur 22 Prozent der Befragten zufrieden mit der Regierung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). 75 Prozent gaben hingegen an, weniger oder gar nicht zufrieden zu sein.

Die aktuelle Regierung ist damit deutlich unbeliebter als die Ampel-Koalition im selben Zeitraum. Die Dreierkoalition aus SPD, Grünen und FDP hatte nach den ersten vier Monaten nach Amtsantritt einen Zustimmungswert von 47 Prozent.

Unzufriedenheit trifft Union und SPD

Die beiden Koalitionspartner trifft die Unzufriedenheit gleichermaßen. 68 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit der Union unzufrieden. Nur 29 Prozent äußerten sich zufrieden. Mit der Arbeit der SPD in der Bundesregierung waren ebenfalls nur 29 Prozent zufrieden, und 67 Prozent waren unzufrieden.

Auch mit dem Umgang der Regierungsparteien untereinander sind viele Befragte unzufrieden. Der Erhebung nach sind 77 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden damit, wie CDU/CSU und SPD miteinander umgehen. Nur 18 Prozent äußern sich in dieser Frage zufrieden oder sehr zufrieden.

Ähnlich sieht das auch bei der Einschätzung zur Arbeit der Regierungsvertreter aus: Mit der Arbeit von Kanzler Merz sind nur ein Drittel der Befragten zufrieden, 62 Prozent sind dagegen unzufrieden. Nicht viel anders sieht es bei Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) aus: 31 Prozent der Befragten zeigen sich mit seiner Arbeit zufrieden, 48 Prozent sind unzufrieden. Am besten schneidet Boris Pistorius (SPD) ab: 60 Prozent zeigen sich mit der Arbeit des Verteidigungsministers zufrieden, nur 27 Prozent unzufrieden.

AfD erreicht höchsten Wert in der Sonntagsfrage

Würde am kommenden Sonntag gewählt, käme die Union laut ARD-Deutschlandtrend aktuell auf 27 Prozent. Die AfD würde mit 25 Prozent knapp dahinter ihren bisherigen Höchstwert in der Erhebung erreichen. Die Partei hat somit einen Prozentpunkt mehr als bei der vergangenen Erhebung Anfang August.

Die SPD käme aktuell auf 14 Prozent und würde damit ebenfalls einen Prozentpunkt gewinnen. Die Grünen würden mit einem Prozentpunkt weniger als im August bei elf Prozent landen, die Linke stünde unverändert bei zehn Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht mit vier Prozent und die FDP mit drei Prozent würden den Einzug in den Bundestag verpassen.

Über die Unsicherheiten von Umfragen

Wahlumfragen sind immer nur Momentaufnahmen der politischen Stimmung. Da nie alle Wahlberechtigten, sondern nur eine Stichprobe befragt wird, unterliegen die Umfragen außerdem statistischen Schwankungen. Um ein möglichst repräsentatives Meinungsbild zu vermitteln, kombiniert der Wahltrend von ZEIT ONLINE die Werte aller verfügbaren Umfragen zur Bundestagswahl.

Für die Wahlumfragen befragen Meinungsforschungsinstitute regelmäßig eine vierstellige Anzahl Wahlberechtigter. Die meisten Institute rufen sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern an, meist kommen außerdem Onlinebefragungen zum Einsatz. Da sich nicht alle Bevölkerungsgruppen gleich gut für die Umfragen erreichen lassen, werden die Werte anschließend nach soziodemografischen Merkmalen wie Alter und Geschlecht gewichtet. So entstehen sogenannte repräsentative Stichproben, die in ihrer Zusammensetzung die Gesellschaft möglichst gut abbilden sollen. Die genaue Methodik der Institute ist dabei in der Regel für die Öffentlichkeit nicht transparent.

Umfragewerte sind immer Momentaufnahmen. Mehr als eine grobe Tendenz für ein Meinungsbild lässt sich daraus nicht ableiten. Selbst wenn die Zahlen zum Veröffentlichungszeitpunkt der Umfrage nahe an der Realität liegen, ist immer noch offen, ob die damals befragten Wähler zum Beispiel später tatsächlich ihre Stimme abgeben oder sich kurzfristig umentscheiden.

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