Pariser Klimaabkommen: Deutschland zahlt sechs Milliarden Euro für internationale Klimahilfen | ABC-Z

Deutschland hat im vergangenen Jahr 6,1 Milliarden Euro aus Haushaltsmitteln für die internationale Klimafinanzierung bereitgestellt. Damit erreichte die Bundesregierung die im Pariser Klimaabkommen zugesagte Zielmarke, wie Entwicklungs- und Umweltministerium in Berlin mitteilten. 2023 hatte die Summe noch bei 5,7 Milliarden Euro gelegen. Rund 79 Prozent des Geldes kam 2024 aus dem Etat des Entwicklungsministeriums, der Rest überwiegend aus dem Umweltressort.
Die Mittel unterstützen ärmere Staaten beim Ausbau erneuerbarer Energien, bei der Umstellung der Landwirtschaft sowie beim Schutz von Wäldern und Meeren. 100 Milliarden Euro sollen dafür jährlich zusammenkommen. Die 30. UN-Klimakonferenz (COP30) findet vom 10. bis zum 21. November 2025 im brasilianischen Belém statt.
Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) betonte, Deutschland stehe “auch in schwierigen Zeiten an der Seite des Globalen Südens”. Klimaschutz bedeute Zukunftssicherheit und wirtschaftliche Stabilität, je mehr heute investiert werde, desto besser könnten künftige Generationen geschützt werden. Umweltminister Carsten Schneider (SPD) hob hervor, dass das Einhalten internationaler Zusagen entscheidend für das Vertrauen in die Klimaverhandlungen sei. Er verwies darauf, dass die sinkenden Kosten für erneuerbare Energien es künftig erlaubten, knappe öffentliche Mittel stärker auf die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu konzentrieren.
Entwicklungsetat um fast eine Milliarde Euro gekürzt
Der Etat des Entwicklungsministeriums wurde in diesem Jahr allerdings um fast eine Milliarde auf 10,3 Milliarden Euro gekürzt, im kommenden Jahr sollen weitere 300 Millionen Euro wegfallen. “Eine solche massive Kürzung wird nicht ohne Auswirkung bleiben”, sagte Entwicklungsstaatssekretär Niels Annen (SPD). Auch Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth (SPD) wies auf den Haushaltsdruck hin: Es sei nicht absehbar, dass andere Ministerien Mittel kompensieren könnten.
Ein Schwerpunkt deutscher Klimahilfen lag 2024 auf dem Ausbau erneuerbarer Energien und dem Schutz von Ökosystemen. Knapp 1,5 Milliarden Euro flossen in Maßnahmen zur Biodiversität, etwa in den Erhalt von über 900 Schutzgebieten mit einer Fläche von fast 2,4 Millionen Quadratkilometern. Damit wurde die Zielmarke für klimarelevante Biodiversitätsfinanzierung knapp verfehlt.
Weitere 5,7 Milliarden Euro an Krediten
Insgesamt belief sich der deutsche Beitrag zur internationalen
Klimafinanzierung 2024 auf 11,8 Milliarden Euro. Neben den
Haushaltsmitteln wurden 5,7 Milliarden Euro an Krediten über die
staatliche Förderbank KfW und die Deutsche Investitions- und
Entwicklungsgesellschaft (DEG) bereitgestellt. Zudem konnten erstmals
mehr als eine Milliarde Euro an privaten Investitionen mobilisiert
werden.
Nach Angaben der Ministerien wurden die mobilisierten Marktmittel von KfW und DEG im Vergleich zum Vorjahr um 760 Millionen Euro auf 4,6 Milliarden Euro gesteigert. Damit konnten unter anderem Kredite an Indien, Südafrika, Indonesien und Mexiko vergeben werden – etwa für den Ausbau von Solar- und Windenergie, nachhaltigen Nahverkehr oder Wassermanagement.





















