Darts-WM: Bei den Turnierstatistiken stechen überraschend zwei Deutsche heraus | ABC-Z
Luke Littler und Callan Rydz waren die Power-Scorer der Darts-WM 2025. Doch der Blick in die Turnierstatistik liefert auch Überraschendes. Zwei Deutsche landeten auf vorderen Plätzen. „Pikachu“ wurde beim Check-out nur von einem der 96 Starter übertroffen.
Der neue Weltmeister dominiert die Darts-WM auch in vielen Statistiken. Luke Littler spielte bei seinem 7:3-Sieg mit durchschnittlich 102,73 Punkten nicht nur den zweithöchsten Final-Average der vergangenen fünf Jahre. Der 17-Jährige bestätigte mit der Leistung auch seinen ersten Platz, was den höchsten Gesamt-Average der WM 2025 betrifft.
Mit 102 Punkten über seine sechs Spiele führt er das Ranking an. Nur van Gerwen (2017 und 2019) und Phil Taylor (2009 und 2010) waren als Weltmeister diesbezüglich noch besser. Zudem warf „The Nuke“ mit 76 Maximums auch die meisten 180er im Turnier. Auf Platz zwei folgt Finalist van Gerwen mit 56 vor Callan Rydz (43) und Chris Dobey (41).
Rydz und Littler sind die beiden unangefochtenen Top-Scorer der WM 2025. Die höchsten fünf höchsten Match-Averages wurden allesamt von den beiden Profis gespielt. Rydz kam in seinem Erstrundenmatch gegen Romeo Grbavac auf 107,06, gegen Dimitri van den Bergh in Runde drei auf 105,31 und im Viertelfinale gegen van Gerwen auf 103,88 Punkte. Littler warf im Halbfinale gegen Stephen Bunting durchschnittlich 105,48 Punkte pro Aufnahme und im Viertelfinale gegen Ryan Joyce 103,14.
In den Top10 der höchsten Turnier-Averages steht allerdings auch ein Deutscher. Niko Springer gewann bei seiner ersten Weltmeisterschaft zwar kein Spiel, lieferte beim 1:3 in seinem Erstrundenmatch gegen Scott Williams aber die wohl beste Leistung der sechs gestarteten Deutschen. Seine 98,92 Punkte im Average bedeuten unter den 96 Teilnehmern hinter Littler, Rydz (100,88), Ryan Searle (100,57), Connor Scutt (99,85) und van Gerwen (99,75) Platz sechs.
Das Problem des 24-Jährigen, der in den kommenden Wochen in sein mit Spannung erwartetes erstes Jahr auf der Profitour starten wird, war – neben der schweren Auslosung – das Check-out.
Gegen Williams, Halbfinalteilnehmer von 2024, fanden nur sieben seiner 30 Versuche auf den Doppelfeldern ins Ziel. Die Trefferquote von 23,3 Prozent war gegen den Engländer letztlich zu wenig und bedeutete das Aus.
Dolan vor Pietreczko bei Darts-WM
Zum Vergleich: Brendan Dolan, der beste „Checker“ der WM 2025, kam in seinen beiden Matches auf 52,94 Prozent. Der erfahrene Nordire schied in Runde drei gegen van Gerwen aus. Bereits auf Platz zwei im Ranking der höchsten Prozentwerte beim Check-out folgt ein weiterer Deutscher. Achtelfinalist Ricardo Pietreczko traf in 34 von 66 Fällen auf den Doppeln, was ein bärenstarkes Gesamtergebnis über vier Spiele von 51,52 Prozent bedeutet.
Die Top10 werden komplettiert von Peter Wright (50,54), Ryan Joyce (50,51), Jeffrey de Graaf, Searle und Christian Kist (alle 50 Prozent), Mickey Mansell (48,89), Alexis Toylo (48,48) und Madars Razma (48,15).
Pietreczko spielte während der WM auch fünf Highfinishs. Das höchstmögliche, die 170 Punkte, blieb ihm jedoch verwehrt. Den „Big Fish“ angelten sich im Turnierverlauf nur fünf Spieler: Nick Kenny, Joe Cullen, Kevin Doets, Chris Dobey und – natürlich – Luke Littler.
Wenn Lutz Wöckener nicht gerade irgendeinen Sport im Selbstversuch ausprobiert, schreibt er über Darts und Sportpolitik, manchmal aber auch Abseitiges wie Fußball.