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Quagga-Muschel im Starnberger See: Bedrohung für Ökosysteme – Starnberg | ABC-Z

Im Bodensee und im Chiemsee hat sie sich schon zur Plage entwickelt, nun taucht die Quagga-Muschel auch im Starnberger See auf. Bei Schadstoffuntersuchungen des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) ist die invasive Art dort erstmals nachgewiesen worden, teilt das Landratsamt mit. „Breitet sie sich weiter aus, kann sie zu nicht unerheblichen Problemen führen“, heißt es in der Mitteilung der Behörde. Deswegen werde eine Expertenrunde einberufen.

Die Muschel ist in vielfältiger Weise lästig bis gefährlich, sie kann Schiffsrümpfe und Bojen überwuchern, sodass diese immer wieder gereinigt werden müssen. Sie kann Wasser- und Abwasserleitungen verstopfen, Fischernetze zerstören oder die Motorkühlung von Booten lahmlegen. Die Art kann auch das ökologische Gleichgewicht durcheinander bringen, einheimische Arten verdrängen und weite Teile des Seegrunds bedecken. Badegäste könnten sich an der scharfkantigen Muschel verletzen, warnt das Landratsamt. Das Weichtier mit einer gestreiften Schale ist zäh und kann bis zu vier Tage auf dem Trockenen überleben. Ihren Namen verdankt sie vermutlich einer Zebra-Art.

Die Dreikant-Muschel mit einer Schalenlänge bis zu drei Zentimetern stammt ursprünglich aus den Mündungsbereichen von Flüssen in das Schwarze Meer und ist vermutlich durch den Schiffsverkehr hierhergelangt. Im Chiemsee wurde die Muschel im vergangenen Jahr erstmals entdeckt, im Bodensee bereitet die Art schon seit bald zehn Jahren Probleme; mittlerweile werden dort stellenweise bis zu 4000 Exemplare pro Quadratmeter gezählt. Daher ist dort schon von einer Invasion die Rede. Deswegen hat dort eine internationale Konferenz geprüft, ob etwa eine Bootsreinigungspflicht beschlossen werden soll, um zu verhindern, dass die Muschel weiter verschleppt wird.

In Starnberg beraten Vertreter der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt nun mit Experten von Behörden und Forschungsinstitutionen, was zu tun ist. Sie wollen sich dabei auch mit Seenutzern und Interessenvertretern abstimmen. Man will sich auch die Erfahrungen in bereits stärker betroffenen Regionen zunutze machen. Ziel sei vor allem, die Verbreitung in andere Gewässer im Landkreis zu verhindern, heißt es in der Mitteilung vom Donnerstag. In den anderen Seen wie Ammersee, Wörthsee oder Pilsensee ist die lästige Muschel demnach bis jetzt nicht nachgewiesen.

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