Wieder Massenproteste gegen Trump in den USA | ABC-Z

Trump mit Hitlerbärtchen, Trump als Baby in den Armen Putins: In zahlreichen US-Städten gingen Menschen gegen den Präsidenten auf die Straße. Trump selbst hatte sich zuvor ungerührt von den Protesten gezeigt.
Mit Posaunen, Trommeln und Rasseln bewegt sich der Kopf des Demonstrationszugs vom Times Square aus Richtung Süden durch Manhattan. Die Protestierenden in New York City sind kreativ. Fast jeder hat ein selbstgebasteltes Schild dabei. Auf einigen wird US-Präsident Donald Trump mit einem Hitlerbärtchen abgebildet. Auf anderen als Baby in den Armen von Wladimir Putin.
Aber auch das Motto der Proteste ist auf vielen Plakaten zu lesen: No Kings – keine Könige. Trump verhalte sich wie ein autokratischer Monarch und nicht wie der gewählte Volksvertreter einer Demokratie , sagen die Organisatoren der Demos.
“Ich stehe hier für meine Enkel”
So empfindet es auch Catherine. “Ich stehe hier für meine drei Enkel, die mit dem Resultat dieser Diktatur werden leben müssen”, sagt sie. “Ich werde dann tot sein. Aber ich muss das für sie tun.”
Schon seit den 1968er-Jahren protestiere sie in den USA, erklärt Catherine. Sie würde weitermachen, bis sie nicht mehr kann. Das Land sollte heute ein besseres sein, meint sie. Stattdessen werde es schlechter. Es sei, als ob Grausamkeiten und Hass populär geworden wären. Das verstehe sie nicht.
“Ja zu unseren Leuten, ja zu Migranten”, ruft der Protestchor. Eine Anspielung an das harte Vorgehen von Trumps Einwanderungsbehörde ICE gegen illegale Migranten. Andere kritisieren, dass Trump die Nationalgarde in von Demokraten regierte Städte geschickt hat.
Ellen ist froh, dass all das bei den Protesten angesprochen wird. Das gebe ihr Zuversicht: “Es macht mir Hoffnung, dass all die Menschen hier das ansprechen. Der einzige Weg voranzukommen, ist mit Liebe und Freundlichkeit. Das ist etwas, das fehlt.”
Sanders gefeiert
Mehr als 100.000 Menschen haben nach Angaben der Polizei allein in New York City friedlich protestiert. Auch in Boston, Chicago, Atlanta oder Los Angeles fanden Massenproteste statt.
In Washington D. C. wurde der demokratische Senator Bernie Sanders bei einer Kundgebung fast wie ein Popstar gefeiert. Sanders richtete sich in seiner Rede mehrmals direkt an Präsident Trump: Niemand wolle von ihm oder irgendeinem anderen König regiert werden. Wir, das Volk, werden regieren, fügte er hinzu.
Trump in Mar-a-lago
Vertreter der Republikaner warfen den Teilnehmern der No-Kings-Proteste im Vorfeld vor, Amerika zu hassen. Für Demonstrant Tom völlig absurd: Er liebe sein Land. Aber er könne hassen, was seine Regierung tut. Diese beiden Dinge trenne er voneinander.
Trump selbst verbrachte den Protesttag auf seinem Anwesen in Mar-a-lago. In einem Interview vor dem Wochenende wurde er im Sender Fox Business zu den Protesten befragt und erklärte: “Sie bezeichnen mich als König. Ich bin kein König.”






















