„Daily Show“-Moderator Jon Stewart schlägt sich bei DOGE-Monolog Hand blutig | ABC-Z

San Francisco. Der amerikanische Satiriker Jon Stewart hat sich Elon Musks Sparkommando „DOGE“ vorgeknöpft. Die Sendung endete blutig – nicht zum ersten Mal.
Für Moderator Jon Stewart wurde es in seiner Sendung „Daily Show“ am Montagabend blutig. Im amerikanischen Vorbild der „heute-show“ knöpfte sich Stewart das Einsparungs-Gremium „DOGE“ vor. Er halte es für eine gute Idee, Effizienzprobleme in der Regierung anzugehen – allerdings anders als es sich Donald Trump, Elon Musk und Großteile der Republikaner vorstellen.
Es folgen Einspieler, in denen Trump-loyale Medienvertreter und prominente Republikaner wahlweise Staatsdiener als „Parasiten“ bezeichnen oder übertriebene Summen an Einsparpotenzial nennen. Anstatt Tausende Regierungsangestellte zu entlassen, sagt Stewart, solle die Regierung aber lieber an anderer Stelle sparen, zum Beispiel bei Zuschüssen an Öl-, Gas- oder Pharmakonzerne. In einem Einspieler verkündet Ex-Präsident Joe Biden stolz, dass man sich mit Konzernen geeinigt habe, über die Preise von zehn Medikamenten zu sprechen.
„Ich werde wohl zeitnah ins Krankenhaus müssen.“
Stewart reagierte mit gespielter Entzückung: „Oh, kann es wahr sein!? Die Firmen, die wir mit Milliarden von Dollar subventionieren, erlauben uns das Privileg, über den Preis von zehn ihrer Medikamente zu verhandeln!?“ Der Moderator redet sich weiter in – gespielte – Rage: „Und zehn [Medikamente] sind alle, die sie haben, oder? Wäre doch peinlich, wenn das nur ein Tropfen auf den heißen Stein wäre.“ Das amerikanische Volk sollte nicht gezwungen sein, über Medikamentenpreise verhandeln zu müssen „… weil wir sie bereits mit unseren Subventionen bezahlt haben!“
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Bei den letzten Worten greift Stewart zur vor ihm stehenden Kaffeetasse und zerschlägt diese auf seinem Schreibtisch. Unter dem Applaus wirft der Moderator einen kurzen Blick auf seine Hand, grinst und sagt „Ich werde wohl zeitnah ins Krankenhaus müssen.“
Handverletzung war nicht das erste Mal
Während der nächsten Minuten seines Monologs hält Stewart die rechte Hand unter dem Schreibtisch und kommt zu seinem Fazit: Er verstehe, dass Firmen darauf aus sind, den größten Gewinn zu machen. „Aber wieso subventionieren wir Steuerzahler diese Psychopathie?“ Das seien die wahren „Verschwendung, Betrug und Missbrauch“, der man nachgehen solle.
Kurz darauf holt Stewart seine blutende und in ein Taschentuch gewickelte Hand unter dem Schreibtisch hervor. Auf das Raunen des Publikums ruft er halb überzeugt lachend: „It‘s fine!“ („Es ist alles in Ordnung!“).
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In einem Video, das anschließend auf dem Youtube-Kanal der „Daily Show“ veröffentlicht wurde, erzählt der Comedian mit bandagiertem Finger, dass es nicht das erste Mal war, dass er sich während einer Sendung an der Hand verletzte. Anschließend ist der Ausschnitt aus der älteren Folge zu sehen, bei der sich der Moderator beim Hantieren mit einem Mixer und einem Cocktailglas in die Hand schnitt.
Stewart hatte die „Daily Show“ von 1999 bis 2015 mehrmals pro Woche moderiert. Dann übernahm der südafrikanische Comedian Trevor Noah bis 2022 während Trumps erster Amtszeit. Seit Anfang 2024 sitzt Stewart jeden Montag hinter dem TV-Schreibtisch.