Kultur

Dagmar Herzog: „Eugenische Phantasmen“ – Kultur | ABC-Z

Im Kant-Jahr ist es angezeigt, seine berühmteste Frage „Was ist Aufklärung?“ umzuformulieren. In: „Was ist Aufarbeitung?“ Denn der Inbegriff deutscher Geschichtspolitik ist zur Phrase verkümmert: Irgendwer begeht einen Fehler, Medien skandalisieren das, schon versprechen Verantwortliche, es werde „aufgearbeitet“, woraufhin wenig geschieht. Da kommt das neue Buch von Dagmar Herzog über die Aufarbeitung der Ermordung und der Zwangssterilisationen von Menschen mit Behinderung in der NS-Diktatur zur rechten Zeit. Denn die New Yorker Historikerin, bekannt durch Arbeiten zur modernen Sexual- und Gewaltgeschichte, zeigt mit dieser Fallgeschichte, was „Aufarbeitung“ wirklich heißt.

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