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„Dachten an 300 Dackel“: Regensburger Parade bekommt riesigen Zulauf – und Kritik | ABC-Z

Regensburg – Rund 1500 Hunde aus aller Welt, samt Herrchen und Frauchen natürlich, werden am Sonntag bei einer Dackelparade über die Steinerne Brücke in Regensburg spazieren.

Die Organisatoren vom dortigen Dackelmuseum steckten diese Woche mitten in den letzten Vorbereitungen, in Sozialen Netzwerken gab es viel Zuspruch für die Veranstaltung.

Nun kam erstmals Gegenwind auf: Die Tierschutzorganisation Peta forderte per Pressemitteilung das Aus der Parade. Die Veranstaltung sei mit dem Tierschutz nicht vereinbar.

Sowohl die Reise – etliche Teilnehmer kommen aus dem Ausland – als auch die Parade selbst würden viel Stress für die Tiere bedeuten, “die aufgrund ihrer Zucht bereits leiden”, so Peta.

Die Tierschutzorganisation habe sich dazu an das Veterinäramt in Regensburg und die Stadtverwaltung gewandt. “Dackel leiden, weil wir Menschen über Jahrhunderte ihren Körperbau und das Aussehen unseren Bedürfnissen und Vorlieben angepasst haben und entschieden haben, wie sie aussehen sollen. Das ist egoistisch”, so Jana Hoger, Fachreferentin für Tierische Mitbewohner bei Peta. Sie spricht von “Qualzuchten”.

“Für die Dackel ist bestens gesorgt”

Seppi Küblbeck vom Dackelmuseum schüttelt darüber den Kopf. “Es gibt immer jemanden, der etwas dagegen hat”, sagt er seufzend. “Für die Dackel ist bestens gesorgt”, versicherte er. Selbstverständlich sei die Parade mit der Stadt und allen zuständigen Behörden genau abgesprochen und genehmigt worden. “Die Oberbürgermeisterin übernahm sogar die Schirmherrschaft”, ergänzt Oliver Storz vom Museum. Die Dackel würden mit ihren Besitzern einzeln und in Ruhe anreisen, so wie bei jedem anderen Ausflug auch. “Die Herrchen und Frauchen kennen ihre Tiere”, so Küblbeck. Dackel seien unternehmungslustige, bewegungsfreudige Hunde, die ihre Besitzer gerne auf Ausflüge begleiten.

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Die Strecke sei mit insgesamt 1,8 Kilometern für jeden Dackel und seine Begleiter nur eine gemütliche Spazierstrecke. “Dackel würden den ganzen Tag rennen und herumtollen, wenn man sie lässt”, sagte Küblbeck. Schon daran sehe man, dass diese Tiere keine Qualzucht seien.

“Wir haben Tierärzte vor Ort und mobile Tierärzte und Tierarzthelferinnen auf der Strecke”, so die Organisatoren. Ein Tierarzt prüfe schon vor dem Start, ob die Leine und Halterung der jeweiligen Dackel dem Tierwohl entspreche und der Hund zur Teilnahme in der Lage ist. “Auf der ganzen Strecke sind Wassertankstellen für durstige Vierbeiner”, ergänzt Storz.

Trotz Kritik: Parade wird am Sonntag wie geplant stattfinden

Vor Beginn erhalte jeder Besitzer nochmals die genauen Verhaltensregeln sowie eine rote Tasche. “Darin sind neben den Geschenken auch kleine Sackerl für mögliche Hinterlassenschaften.” Unabhängig davon fahre der Reinigungsdienst danach durch.

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Sie hätten an alles gedacht, natürlich auch an Sanitäter für die Menschen. “Selbstverständlich kann jeder Hundebesitzer mit seinem Vierbeiner jederzeit die Parade verlassen”, versicherte Küblbeck.

Er selbst werde in einer Kutsche am Ende fahren, Oliver Storz und Moritz Hickl vom Museum führen die Parade an mit den drei Dackeln Seppi, Moni und Blümchen. “Die Parade wird am Sonntag genau wie geplant stattfinden, das Tierwohl steht dabei immer im Zentrum.” Es ist bereits die vierte Dackelparade, die Seppi Küblbeck und Oliver Storz organisieren, doch diese sprengt alles bisher Dagewesene.

1500 Dackel mit ihren Besitzern werden am Sonntag, 22. September, durch die Stadt in der Oberpfalz flanieren. “Wir dachten an etwa 300 Dackel”, sagte Küblbeck. “Wir können uns den Zulauf auch nicht wirklich erklären.”

Die Museumsinhaber stemmen die Parade auch finanziell. “Allein der Eintrag in das Guinness Buch kostet 10.000 Euro”, erläutern sie. Die Anmeldung zur Parade lief kostenlos, sie baten lediglich um Spenden für das Tierheim.

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