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Dachau: Atelierausstellungen in der Stockmann-Villa und der Kleinen Moosschwaige – Dachau | ABC-Z

Das Atelier von Herbert Plahl in der Stockmann-Villa steht noch immer leer. Vor einem Jahr ist der Dachauer Künstler gestorben. In diesem Jahr hätte er ein rundes Jubiläum feiern können. 1985 organisierte er zum ersten Mal eine Atelierausstellung; ihr schlossen sich bald alle Künstler im Haus an. Spontan vorbeischauen, Kunst genießen, ratschen, feiern mit einem Glas Wein – für die Besucher ist das schön, für die Künstler bisweilen existenziell. „Dieser Tag entscheidet mit darüber, ob man im nächsten Jahr noch Kunst machen kann oder nicht“, hat Herbert Plahl einmal gesagt.

Für Tadeusz Stupka ist ein bisschen Abverkauf schon deshalb wichtig, weil er das kleinste Atelier hat und sehr viel malt, gerne auch großformatig. Stadtansichten, Porträts, manchmal auch Szenen, in denen sich Gegenständlichkeit und Abstraktion vermengen.

Ralf Hanrieder beschäftigt sich schon sein halbes Leben lang mit dem „Magischen Quadrat“. Diese geometrische Form ist das Elementarteilchen, aus denen er alle seine Bilder aufbaut, bei dieser Ausstellung vornehmlich Landschaftsbilder.

Die Fotografin Lilly Karsten bestreitet ihre Ausstellung diesmal in Schwarzweiß, weil es die Bilder „auf das Wesentliche reduziert“.  Zu sehen sind neben aktuellen Arbeiten, auch ein Querschnitt ihres Schaffens der vergangenen 25 Jahre. „Es sind Bilder, die mir wichtig sind und heute noch berühren.“

Lilly Karsten zeigt eine Auswahl ihrer Schwarzweißfotografien.
Lilly Karsten zeigt eine Auswahl ihrer Schwarzweißfotografien. (Foto: Lilly Karsten)

Eine lange Tradition hat die Atelierausstellung auch in der Kleinen Moosschwaige. Sie findet immer am ersten Adventwochenende statt. Zeichner Florian Marschall hatte mit seiner „Zwischenbilanz“ in der Dachauer Volksbank gerade erst eine große Einzelausstellung. In der Bank war nicht genug Platz, um alle Porträts zu zeigen. Die kann man dafür nun in seinem Atelier bewundern.

Den kenn ich doch! Gerhard Polt aus der Feder von Florian Marschall als „Nikolausi“.
Den kenn ich doch! Gerhard Polt aus der Feder von Florian Marschall als „Nikolausi“. (Foto: Florian Marschall)
Die Glasuren für ihre Vasen kreiert Keramikerin Claudia Flach alle selbst.
Die Glasuren für ihre Vasen kreiert Keramikerin Claudia Flach alle selbst. (Foto: Claudia Flach)

In ihrem gemeinsamen Atelier zeigen Margot Krottenthaler und Karin Schuff Acrylgemälde, Krottenthaler darüber hinaus kleinformatige Druckgrafiken, darunter auch künstlerische Experimente mit Transferdruck. Und eine Premiere gibt es auch: Schuff arbeitet gerade an einem Tondo – einem kreisrunden Bild.

Nicht mehr dabei ist Anna Dietze, die junge Künstlerin lebt inzwischen in Nordbayern. Dafür hat ihr Vater, Alfred Ullrich, das Atelier wieder ganz für sich. In seinen Arbeiten, vor allem in Druckgrafiken, thematisiert er immer wieder das Verhältnis der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu den Sinti und Roma. Die ersten neun Jahre seines Lebens hat Ullrich selbst in einem Planwagen am nördlichen Stadtrand Wiens verbracht.

Mit neuen „Glasur-Experiementen“ tritt Keramikkünstlerin Claudia Flach an. Sie zeigt Tierfiguren und bemalte Teller, aber auch besondere Dosen wie „Opa im Enkelglück“ oder „Betthupferls Freuden“, außerdem Vasen und Plastiken. Auf die Atelierausstellung freut sich Flach jedes Jahr aus Neue. „Es ist eine sehr schöne Tradition, einmal im Jahr in der Gemeinschaft auszustellen.“

Atelierausstellung in der Stockmann-Villa, Münchner Straße 38, am Freitag, 14. November, ab 19 Uhr, Samstag, 15. November, von 15 bis 21 Uhr und Sonntag, 16. November, von 13 bis 18 Uhr; die Atelierausstellung in der Kleinen Moosschwaige, St.-Peter-Straße 1, findet am ersten Adventswochenende statt: Freitag, 28. November, ab 19 Uhr und Samstag und Sonntag, 29. und 30. November, jeweils von 14 bis 18 Uhr.

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