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Da kann fast nur der FC Bayern nachkommen: Wo der TSV 1860 Spitze ist | ABC-Z

München – Alle zwei Wochen ist die Löwen-Welt in Ordnung, denn: Alle zwei Wochen fahren die Blauen in die Fremde. Gut für Sechzig, dass eben wieder ein solcher Zeitpunkt gewesen ist:

Der TSV 1860 siegte bei Rot-Weiss Essen klar und deutlich mit 3:0. Sechzig ist damit Spitzenreiter der Auswärtstabelle der Dritten Liga mit fünf Siegen, zwei Remis und zwei Niederlagen. Ergibt nach Adam Riese 17 Punkte, die 1860 in neun Spielen bereits geholt hat.

“Die Auswärtstabelle zählt leider nicht. Aber wir haben ein sehr gutes Auswärtsspiel gemacht”, sagte Cheftrainer Argirios Giannikis nach Dreier Nummer fünf in der Fremde im Kult-Stadion an der Hafenstraße bei Magentasport und zog eine mindestens halbwegs logische Schlussfolgerung: “Du bist nicht Tabellenführer der Auswärtstabelle, wenn du keine Konstanz hast.”

Auswärts kann fast nur der FC Bayern München mit TSV 1860 mithalten

Selbst im Vergleich mit den höheren Ligen ist dieses Zwischenzeugnis aller Ehren wert, wie ein ligaunabhängiger Vergleich zeigt: Nur der verhasste Lokalrivale FC Bayern hat in der Bundesliga mit 17 Zählern dieselbe Punktzahl auf dem Konto, allerdings mit zwei Spielen weniger und bisher ohne Niederlage.

In der Zweiten Liga ist lediglich der 1. FC Magdeburg besser (19 Punkte), wobei der FCM eine Partie weniger ausgetragen hat. Ein Blick nach oben, der zeigt: Sechzig ist aktuell wirklich spitze in der Fremde. Auswärtsmacht TSV!

Doch damit zurück in die dritthöchste Spielklasse und zu einem großen Problem, das sich für den TSV trotz der bärenstarken Punkteausbeute und oftmals guter Leistungen in der Fremde ergibt: Dynamo Dresden, Energie Cottbus und der 1. FC Saarbrücken folgen mit jeweils 16 Zählern direkt auf dem Fuße, könnten dem TSV den Platz an der Sonne schnell wieder abluchsen ‒ und liegen vor allem im Gegensatz zu Sechzig auch im gesamten Tableau vorne.

Und die Giannikis-Kicker? Die rangieren in der Heimtabelle mit lediglich sieben Punkten auf Rang 19, punktgleich mit Schlusslicht Hannover 96 II.

Giannikis: “Wir spielen sehr gerne zuhause vor unseren Fans”

Stellt sich nur und schon seit Wochen ein und dieselbe Frage: Woran liegt es, dass die bissigen Auswärts-Löwen mit den scheuen Heim-Kätzchen kaum vergleichbar scheinen? “In dieser Liga ist alles so eng beieinander, jeder kann jeden schlagen”, meinte Giannikis schon öfter mantraartig: “Wir spielen sehr gerne zuhause vor unseren Fans.”

Wobei gerade die reisefreudigen Anhänger ein echtes Faustpfand sind: Im Schnitt begleiten mehr als 3100 Fans den TSV 1860 zu Auswärtsspielen ‒ das ist Rang 16 im Vergleich aller 56 Profimannschaften.

Daheim scheinen die enorme Erwartungshaltung, schnellere Pfiffe bei ideenlosen Auftritten und vereinspolitische Scharmützel vielleicht ein bisserl mehr zu lähmen.

So begründet Fredi Heiß die Heimschwäche der Löwen

Meisterlöwe Fredi Heiß hat eine andere Theorie, der man beim Blick auf manches Heimspiel schwerlich widersprechen kann: “Die Löwen tun sich halt schwer, wenn sie den Ball haben und das Spiel machen müssen”, sagte der 84-Jährige zur AZ.

Dazu gilt es, die Spielverläufe, teils glückliche Auswärts-Dreier (2:1 in Ingolstadt, 1:0 in Bielefeld) und unglückliche Heimpleiten (Dresden, Wehen, Rostock) getrennt voneinander zu betrachten. Aus all dem ergibt sich eine Auswärts-Macht ‒ die zuhause gern zusammenkracht.

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