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Cottbus: Leag-Gremien beschließen umfassende Neustrukturierung des Konzerns | ABC-Z

Cottbus
Leag-Gremien beschließen umfassende Neustrukturierung des Konzerns


dpa / Patrick Pleul

Audio: Antenne Brandenburg | 28.02.2025 | Ronald Schleif | Bild: dpa / Patrick Pleul

Die Gremien des Energiekonzerns Leag haben eine umfassende Neustrukturierung des Unternehmens beschlossen. Das teilte die Leag am Montag mit. Demnach werden mehrere neue Gesellschaften unter dem Dach einer neuen Holding, der Leag GmbH gegründet. Mit dem Schritt will die Leag dem gesetzlich vorgeschriebenen Braunkohleausstieg Rechnung tragen und sich für ein Geschäft nach der Kohleverstromung aufstellen. Die Aufsichtsräte der bisherigen Sparten hatte die Neustrukturierung bereits im letzten Jahr beschlossen, nun haben auch die Vollversammlungen der Bergbau- und der Kraftwerkssparte dem Schritt zugestimmt.

Wie die Leag mitteilte, will man mit den neuen eigenständigen Tochtergesellschaften „wettbewerbsfähig an ihren Kern- und Entwicklungsmärkten agieren“.

Drei neue, rechtlich eigenständige Gesellschaften

Unterhalb der neuen Holding „Leag GmbH“ werde das Neugeschäft des Konzerns in der neuen Leag Gigawatt GmbH gebündelt. Dazu gehören wiederum drei neue, rechtlich eigenständige Gesellschaften: die Leag Renewables GmbH soll sich demnach um die Entwicklung, die Errichtung und den Betrieb von Windkraft- und Photovoltaikanlagen kümmern, die Leag Clean Power GmbH soll sich mit Batteriespeichern, neuen Kraftwerken und Wasserstoff beschäftigen und die Leag Biomass GmbH soll sich um den Vertrieb von Holzpellets kümmern.

Die Lausitz Energie Bergbau AG und die Lausitz Energie Kraftwerke AG, die bisherigen beiden Hauptsparten werden laut Mitteilung ebenfalls unter dem Dach der neuen Holding geführt. „Damit bleiben sowohl die gesetzlich verpflichtenden finanziellen Rückstellungen für die Wiedernutzbarmachung der Bergbaufolgelandschaften als auch die zusätzliche Vorsorge für die Bergbaufolgekosten in den dafür mit den Länder Brandenburg und Sachsen gebildeten Vorsorgegesellschaften uneingeschränkt gesichert“, heißt es in der Mitteilung.

Kritik von Umweltverband

Der Umweltverband „Grüne Liga“ kritisierte am Dienstag die Umstrukturierung. Mit dem Schritt werde eine „bad bank“ geschaffen. Der Begriff wird für Unternehmen verwendet, auf die Zahlungsforderungen von Dritten oder auch sogenannte notleidende Kredite übertragen werden, um andere Unternehmen vor der Insolvenz zu schützen. Die Grüne Liga erklärte in dem Zusammenhang, dass in einer Holding die einzelnen Gesellschaften grundsätzlich nicht füreinander haften würden.

Die Leag wolle die neuen Geschäftsfelder unabhängig von den Risiken der alten machen, heißt es in der Mitteilung. „Im Sinne des Allgemeinwohls ist das Gegenteil erforderlich: Die Erträge der neuen Geschäftsfelder müssen für die Folgekosten der Tagebaue verantwortlich sein“, so René Schuster von der Grünen Liga. In den mit Brandenburg und Sachsen vereinbarten Vorsorgegesellschaften sei jeweils nur ein Teil des nötigen Geldes gesichert. „Der Rest der Rückstellungen bleibt eine Wette auf guten Absatz von Kohlestrom und damit eine Wette gegen Klimaschutz und Nachhaltigkeit“, so Schuster weiter.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.01.2025, 7:30 Uhr


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