Cottbus empfängt Wiesbaden: Energie-Fans wollen Spenden, Trainer Wollitz Platz eins | ABC-Z

Auch im neuen Jahr läuft es sportlich für Energie Cottbus weiter rund. In allen drei Partien haben die Lausitzer gepunktet, die am Samstag (14 Uhr) nun auf Wiesbaden treffen. Von Andreas Friebel
Mehrere Tage beherrschte das Thema „Aufstiegsverbot“ die Schlagzeilen aus Cottbuser Sicht. Denn das in die Jahre gekommene Leag Energie Stadion ist im aktuellen Zustand nicht tauglich für die zweite Bundesliga. Hinter den Kulissen sind nun Gespräche angelaufen, wie es doch gelingen kann, sollten die Lausitzer auch am Ende der Saison auf einem Aufstiegsplatz stehen. „Wir werden unseren Weg gehen, wie wir ihn angefangen haben“, sagte Trainer Claus-Dieter Wollitz am Donnerstag dazu: „Und alles andere haben wir nicht zu entscheiden.“
Deshalb sei die Stadionfrage auch vor der Mannschaft nicht thematisiert worden. „Unser Thema ist: Was haben wir in der Trainingswoche zu tun. Ich möchte mich einzig und allein auf die Mannschaft konzentrieren“, so Wollitz, der aber dennoch einen Satz der Enttäuschung Richtung Landespolitik und Spree-Neiße-Kreis loswerden wollte. Nach Auffassung des Trainers bekommt der FC Energie zu wenig Unterstützung von dieser Seite.
„Dass andere gegenüber Energie Cottbus keine Wertschätzung haben, ist bekannt“, so Wollitz. Die Fans der Lausitzer stehen zu ihrem Klub. Mit dem Aufkommen der Stadiondebatte erreichen den Klub vermehrt Nachfragen bezüglich Spenden für einen Ausbau oder Umbau. „Wenn von unseren Fans das Angebot kommt, ist das super. Aber es muss alles auf rechtliche Beine gestellt werden“, sagt Medienbeauftragter Stefan Scharfenberg-Hecht.
Wie die Fans am Ende eingebunden werden, wird sich zeigen. Am Samstag werden sie in jedem Fall wieder als 12. Mann gebraucht. Mit etwa 9.000 Besuchern rechnet der FC Energie. Das ist knapp die Hälfte im Vergleich zu den beiden „Festspielen“ gegen Rostock und Dresden. Dabei hat es der Gegner sportlich auch in sich. Die Hessen haben zuletzt zwei Mal gewonnen. Darunter war auch ein 4:1 in Rostock. „Wer dort so gewinnt, hat Qualität“, lautet die knappe Einschätzung von Claus-Dieter Wollitz.
Wehen Wiesbaden ist eine von wenigen Mannschaften, die in der Winterpause personell nicht nachgelegt haben. Möglicherweise könnte sich das noch rächen. Denn am vergangenen Wochenende hat sich Stammkraft Nick Bätzner einen Muskelfaserriss zugezogen und fällt wochenlang aus. 13 Tore hat er bislang erzielt.
Defensiv ist der Tabellenachte aber etwas wacklig unterwegs. Nur eine Mannschaft in den Top zehn der Liga hat mehr Gegentore erzielt. Wiesbaden kommt auf 34, Aue auf 38 Treffer ins eigene Tor.
„Das wird wieder ein schwieriges Heimspiel für uns“, macht Wollitz klar. „Wehen Wiesbaden hat ein fantastisches Umschaltspiel. Sie sind gut bei Standards und haben viel Erfahrung in ihrer Mannschaft.“ Der 59-Jährige macht aber keinen Hehl daraus, was er sich wünscht. „Jede Woche, wo wir die Möglichkeit haben vorn zu bleiben, wollen wir das tun. Auch Samstag ist das möglich.“
Sendung: DER TAG, 06.02.25, 18 Uhr