Commerzbank: UniCredit kann Einstieg bei der Commerzbank weiter vorantreiben | ABC-Z

Die italienische
Großbank UniCredit kann ihren Einstieg bei der
Commerzbank weiter vorantreiben und ihren Anteil steigern. Das Bundeskartellamt
gab die Übernahme eines Minderheitsanteils des Frankfurter
Geldhauses durch die UniCredit ohne Auflagen frei, wie die
Behörde mitteilte. Die UniCredit hatte die Übernahme
eines Anteils von bis zu 29,99 Prozent an der Commerzbank bei
den Bonner Wettbewerbshütern im Februar zur Prüfung angemeldet.
Bisher hält UniCredit 9,5 Prozent der Commerzbank-Anteile und ist damit zweitgrößter Aktionär nach dem Bund, der zwölf Prozent hält. Die italienische Bank sicherte sich aber über Optionen und andere Derivate nach
eigenen Angaben Zugriff auf weitere 18,5 Prozent an dem
Dax-Unternehmen.
Mehr Marktmacht für UniCredit – Commerzbank reagiert nüchtern
Schon durch den angemeldeten Minderheitserwerb könne UniCredit die Marktposition im Privat- und
Firmenkundengeschäft in Deutschland stärken, sagte Bundeskartellamts-Chef
Andreas Mundt. Doch in allen Bereichen, in
denen die beiden Institute tätig sind, gebe es weitere bedeutende
Wettbewerber. Deshalb sei die Transaktion freigegeben worden.
Die Commerzbank reagierte gelassen auf die Entscheidung. Sie nehme den Beschluss zur Kenntnis, der nichts an der
grundsätzlichen Situation ändere, teilte die Bank mit. Nach dem Einstieg der UniCredit im vergangenen Jahr klang das noch anders: Damals warnte die Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp bei einer möglichen Übernahme durch UniCredit vor Risiken für Firmenkunden. Der Betriebsratschef der Commerzbank wehrte sich gegen die Übernahme.
Die Europäische Zentralbank hatte der italienischen Bank schon genehmigt, ihre Commerzbank-Beteiligung auf bis 29,99 Prozent aufzustocken. Die österreichische Kartellbehörde hatte den Einstieg
bereits im März freigegeben.